jozsitoeroe - Fotolia.com
Umkehrosmose
Sind unerwünschte Begleitionen wie z.B. Nitrit im Wasser vorhanden, reicht ein Ionentauscher nicht aus. In diesem Fall ist ein Umkehrosmosegerät die Alternative.
Dabei muss das Wasser nach Passage der Umkehrosmose wieder mit Rohwasser verschnitten werden, um nicht aggressiv zu wirken. Hierzu wird eine Kompaktanlage in Form eines Osmosegerätes mit integriertem Versorgungsdruck für das gesamte Haus installiert. Von Untertischgeräten, welche zumeist den Küchenwasserhahn beliefern, ist jedenfalls abzuraten! Wählen Sie nur solche Geräte, deren Wirksamkeit und Lebensmitteltauglichkeit durch ein seriöses Prüfzeichen bestätigt ist.
Beachten Sie, dass Ihr Wasser bereits bakteriologisch einwandfrei sein muss, bevor es durch das Umkehrosmosegerät geleitet wird. Dieses Aufbereitungsverfahren beinhaltet immer das Risiko einer Nachverkeimung . Lassen Sie iIr Wasser zumindest nach dem Gerät unmittelbar nach der Installation und regelmäßig im Betrieb auf KBE bei 22°C und 37°C, coliforme Bakterien, Escherichia coli, Enterokokken sowie Pseudomonas aeruginosa untersuchen. Bis auf KBE 22°C und 37°C müssen die Analyse-Werte 0 sein, d.h. es dürfen keine der genannten Bakterien festgestellt werden. Die bakteriologischen Richtwerte und Grenzwerte finden Sie im Kapitel Mikroorganismen.
Durch die Aufbereitung mittels Umkehrosmose ergeben sich viele mögliche Nachteile, sodass dieses Verfahren im Haushalt nur verwendet werden soll, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Statt der Anschaffung eines Umkehrosmosegerätes ist der Kauf von Flaschenwasser für Trinkzwecke zu überlegen.
Funktionsweise
Bei dem Verfahren der Umkehr-Osmose wird Wasser unter Druck über semipermeable (halbdurchlässige) Membranen geleitet. Der aufgewandte Druck muss dabei höher sein als der natürliche osmotische Druck. Dadurch treten Wassermoleküle durch die Membranen von der höher konzentrierten in die niedriger konzentrierte Lösung ein. Aus dem Wasser werden fast alle gelösten Inhaltsstoffe entfernt und das gefilterte Wasser (Permeat) dadurch aggressiv. Bei diesem Verfahren wird das Wasser entmineralisiert und dadurch auch wichtige Spurenelemente entfernt.
Nachteile
- hoher Wasserverbrauch (je Liter aufbereitetem Wasser sind 3 - 30 Liter Leitungswasser notwendig)
- Entmineralisierung des Wassers (Verschnitt aber wieder einstellbar)
- Störung des chemischen Gleichgewichtes im Wasser (es entsteht freie aggressive Kohlensäure)
- Verkeimungsgefahr der Membran sowie des Permeats
- Nitritwerte können im Permeat höher als im Rohwasser sein
- keine direkte Kontrollmöglichkeit bezüglich Funktionsfähigkeit
- pH Wert des Wassers wird saurer
Kosten
Die Anschaffungskosten variieren je nach Qualität der Anlage beträchtlich. Die Betriebskosten richten sich nach der verbrauchten Wassermenge und der Lebensdauer der Membran (Wartung und Ersatz). Neben dem zeitlichen Aufwand der Wartung sind auch höhere Stromkosten sowie Analyse-Kosten für Kontrolluntersuchungen zu bedenken.
Wartung
Das Gerät und die darin befindliche Membran müssen regelmäßig durch eine Fachfirma gewartet werden (siehe Bedienungsanleitung). Kontrolluntersuchungen (vor allem bakteriologische inkl. Pseudomonas aeruginosa sowie zur Funktionskontrolle auch der Chloridwert) sind durchzuführen.