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Trinkwasseraufbereitung - Stickstoff
Die Aufbereitung mit Geräten jeglicher Art ist als Notlösung zu sehen, wenn alle anderen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft wurden. In Privathaushalten sollte die Anschaffung eines Aufbereitungsgerätes genau überlegt werden.
Was in größerem Maßstab für öffentliche Wasserversorger leicht möglich ist, erweist sich für Privathaushalte oft als schwierig. Wenn Sie das Wasser nur für sich selbst verwenden und nicht an Dritte wie z. B Mieter weitergeben unterliegen Sie nicht der Trinkwasserverordnung. Bei geringfügigen Überschreitungen des Grenzwertes für Nitrat müssen Sie nicht gleich einen Ionenaustauscher installieren. Bei der Dimensionierung von Aufbereitungsgeräten wird generell davon ausgegangen, dass das Wasser bis auf den zu entfernenden Inhaltsstoff den Grenz- und Richtwerten der Trinkwasserverordnung entspricht. Seriöse Aufbereitungsfirmen weisen Sie darauf hin und lassen vorab eine umfangreiche Wasseranalyse machen.
Für Stickstoffparameter eignen sich zur Aufbereitung Ionenaustauscher und Umkehrosmosegeräte.
Entmineralisiertes Wasser
Dieses destilliertem Wasser ähnliche Wasser wird oft als Trinkwasser für den täglichen Gebrauch propagiert. Der Verkauf von Osmosegeräten für den Heimbedarf als kompakte kleine Geräte zum Einbau unter der Küchespüle steigt. Versprochen wird vieles, von Entgiftung und Entschlackung bis zu Vitalitätssteigerung. Der menschliche Körper braucht Mineralstoffe, um Wasser aus dem Körper abgeben zu können (Urin, Schweiß). Ist zu viel Wasser im Körper, müssen wir zu seiner Ausscheidung Mineralstoffe aus anderen Quellen zuführen. In Zeiten erhöhten Mineralstoffbedarfes (Schwangerschaft, Stress, Krankheit, Wachstum) kann es jedoch zu Engpässen kommen. Gefährlich wird der Genuss von destilliertem Wasser bei Fastenkuren und bei einseitiger Ernährung. Kritisch kann es auch bei ausschließlicher Verwendung von entmineralisiertem Wasser beim Kochen werden. Beim Trinken von destilliertem Wasser in üblichen Mengen sind keine akuten gesundheitlichen Risiken zu befürchten. Nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kann „die ausschließliche Verwendung von destilliertem Wasser bei einer einseitigen Ernährung zu einer Verarmung des Körpers mit Elektrolyten führen“.
Bezugsquellen
Informationen zu den Geräten am Markt erhalten Sie im Fachhandel (Installateur, Technische oder Ingenieurbüros für Wasser). Holen Sie stets mehrere Fachmeinungen ein und überlegen Sie vor Anschaffung eines Gerätes auch, welche möglichen unerwünschten Nebenwirkungen das Gerät hat und welcher Wartungsaufwand für einen einwandfreien Betrieb nötig ist.
Geprüfte Qualität
Ob das Gerät kann, was es verspricht, verraten Ihnen nur seriöse Prüfgutachten, beispielsweise ein Zertifikat der ÖVGW (Österr. Vereinigung für das Gas und Wasserfach) oder der DVGW (Deutsche Vereinigung für das Gas- und Wasserfach). Nicht jedes Zertifikat auf einem Werbeprospekt stammt von anerkannten Instituten oder Prüfstellen. Was die Sache für KonsumentInnen zusätzlich erschwert: Manche Zertifikate sind zwar durchaus seriös, aber Sie sagen nichts über die Wirksamkeit des Gerätes aus. Das CE-Zeichen etwa ist sozusagen der Reisepass für Produkte innerhalb der EU und bescheinigt lediglich, dass grundlegende europäische Sicherheitsanforderungen eingehalten werden.
Aufbereitung bei zu hohen Ammoniumgehalten
Eine Aufbereitung des Trinkwassers ist bei hohen Ammoniumgehalten bei privaten Wasserversorgern sehr schwierig. Hier ist es oftmals besser einen anderen Brunnenstandort in Betracht zu ziehen