Renaturierung am Gipfelberg

Am Gipfelberg befinden sich die größten Trockenrasenflächen im niederösterreichischen Teil des Leithagebirges.

Blick über eine grüne Wiese mit einzelnen Bäumen, am linken Bildrand eine Schautafel über Bienen mit wabenförmigen Tafeln.

Ein Naturlehrpfad soll Bewusstsein über den naturschutzfachlichen Wert des Gebietes schaffen.

Am südöstlichen Ortsrand von Hof, dem sogenannten Gipfelberg, befindet sich eine ausgedehnte Trockenrasenlandschaft mit einem Ausmaß von rund 12 Hektar. Dieses Gebiet beherbergt die FFH-Lebensraumtypen Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien und den prioritären Lebensraumtyp Subpannonische Steppen-Trockenrasen sowie eine Vielzahl an gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wie die Adriatische Riemenzunge oder die Große Kuhschelle.

Verbuschung bedroht die Trockenlebensräume

Es handelt sich hier um eine ehemalige Hutweide, welche bis in die 1950er Jahre unter anderem mit Ziegen, Schweinen und Schafen beweidet wurde. Nach Beendigung der Weidewirtschaft wurden die unwegsamen rund 6,5 Hektar großen Bereiche für längere Zeit aus der Nutzung genommen. Verbrachung und Verbuschung mit Rosen, Weißdorn und Hartriegel waren die Folge, so dass der Charakter der artenreichen Trockenrasen über weite Teile des Gipfelberges verloren zu gehen drohte. Aufgrund dieser Gefährdungssituation und im Interesse der Gemeinde wurde im Rahmen des gegenständlichen Projekts ein Managementkonzept für eine naturschutzkonforme Pflege bzw. Bewirtschaftung auf Basis einer Vegetationskartierung erarbeitet.

Naturlehrpfad und Bewusstsein schaffen

Das Ziel war ein naturschutzkonformes Pflegeregime in Form von Mahd bzw. Beweidung zu etablieren. Trotz intensiver Bemühungen und vielversprechender Ansätze gelang die Etablierung einer Beweidung nicht. Alternativ dazu kamen Entbuschung und Mahd als Maßnahmen zum Einsatz, um die Trockenrasen zu sichern. Im Rahmen eines parallellaufenden LEADER-Projektes wurde ein Naturlehrpfad errichtet und Bewusstsein über den naturschutzfachlichen Wert des Gebietes geschaffen.

Beweidungsversuch erfolgreich abgeschlossen

Im Jahr 2023 ist es der Gemeinde gelungen, die Empfehlungen des ausgearbeiteten Pflege-Managementplans umzusetzen. Während der Sommermonate graste eine 50-köpfige Schafherde des Bioschafhofes Sonnleitner auf der Hutweide und wurde von Groß und Klein bestaunt. Es ist nun geplant, dass alle 2 bis 3 Jahre abwechselnd Mahd und Beweidung stattfinden soll, wodurch eine erfolgreiche Landschaftspflege dieses einzigartigen Naturjuwels garantiert bleibt.

Das Projekt wird vom Schutzgebietsnetzwerk NÖ koordiniert, welches von der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ betreut wird.

Projektdaten

Projektträger: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz

Auftragnehmer: Marktgemeinde Hof am Leithaberge

Projektlaufzeit: August 2017 – Dezember 2021

Region: Industrieviertel

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