Was ist ein Wildnisgebiet?
Wildnisgebiete werden - so wie auch Nationalparks - von der IUCN, der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur ausgewiesen. Derzeit sind lediglich 0,03 Prozent der Staatsfläche Österreichs Wildnisgebiet. Rechnet man die Kernzonen von Nationalparks und Biosphärenparks mit ein, sind es rund 2 Prozent.
Österreichs einziges Wildnisgebiet ist der Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal in Niederösterreich, in dem die Bundesforste 55 Prozent der Fläche zur Verfügung stellen. Er ist ein Gebiet der IUCN-Kategorie I (Strenges Naturgebiet/ Wildnisgebiet) und somit ein Schutzgebiet, das hauptsächlich zum Zwecke der Forschung oder des Schutzes der Wildnis verwaltet wird. Am Dürrenstein bei Lunz liegen die flächenmäßig größten Naturwälder Österreichs. Beinahe 500 Hektar haben seit der Eiszeit keine Axt oder Motorsäge gesehen. Eine Erweiterung des 2002 eingerichteten Schutzgebietes wurde mit Beginn 2013 umgesetzt. Mit der Unterschutzstellung weiterer 1.000 Hektar hat das Wildnisgebiet nun eine Gesamtfläche von 7.000 Hektar, davon 3.500 in NÖ.
Wildnisgebiete gewinnen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Klimawandels an Bedeutung. Sie bieten ungestörte Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten und spielen auch als CO2-Senker eine Rolle.