Wasserschatz Österreich schützen
Eine aktuelle Studie zeigt künftige regionale Herausforderungen in der Wasserverfügbarkeit.
Österreich zählt zu den wasserreichsten Regionen der Welt. Diese Grundwasservorkommen sind wesentliche Grundlagen für die Trinkwasserversorgung, die landwirtschaftliche Produktion sowie für Industrie, Gewerbe und Tourismus.
Nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen
Damit der „Wasserschatz Österreichs“ langfristig geschützt und nachhaltig genutzt werden kann, braucht es eine vorausschauende Ausrichtung der Wasserwirtschaft. Erstmals werden deshalb in einer Studie der derzeitige Wasserbedarf und die Entwicklungen in den nächsten 30 Jahren im Lichte des Klimawandels untersucht.
Klimawandel beeinflusst den Wasserhaushalt
Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Österreich immer deutlicher zu spüren. Trockenperioden oder Starkregenereignisse nehmen zu, der Anstieg der Lufttemperatur und damit verbundene Änderungen bei den Niederschlägen, der Verdunstung und der Vegetationsperiode wirken sich auf die Wasserressourcen und den Wasserbedarf aus. Man rechnet für Österreich mit einer Niederschlagszunahme im Winter und Frühjahr und einer Abnahme im Sommer und Herbst. Diese Änderungen können regional sehr unterschiedlich sein
Wasserbedarf nimmt bis 2050 deutlich zu
Der jährliche Wasserbedarf in Österreich liegt derzeit bei etwa 3,1 Milliarden m³. Rund 60 Prozent werden aus Oberflächengewässern entnommen. Der überwiegende Anteil davon wird als Kühlwasser für Industrie und Gewerbe genutzt, das in der Regel wieder in die Gewässer rückgeführt wird. Rund 40 Prozent des Wasserbedarfes werden aus Brunnen und Quellen gedeckt. Auf den Grundwassernutzungen liegt das Hauptaugenmerk im Projekt „Wasserschatz Österreichs 2050“.
Verbrauch der Landwirtschaft verdoppelt sich
Der Wasserbedarf für die Trinkwasserversorgung wird zur Gänze aus Grundwasser gedeckt. Der Bedarf für die Wasserversorgung von 753 Millionen m³ pro Jahr wird sich bis 2050 auf bis zu 850 Millionen m³ erhöhen. In einzelnen Gemeinden kann der Bedarf um bis zu 50 Prozent steigen. Der Anteil der landwirtschaftlichen Bewässerung ist mit rund 69 Mio. m³ pro Jahr gering und auf wenige Regionen in Ostösterreich beschränkt. Bis 2050 ist auch hier von einer Verdoppelung des Bedarfes auszugehen. Industrie und Gewerbe sind mit etwa 2.210 Millionen m³ pro Jahr mit Abstand die größten Wasserverbraucher. Hier wird nur mit geringen Bedarfsveränderungen gerechnet.
Grundwasserressourcen geraten unter Druck
Aktuell kann der Bedarf aus dem Grundwasser gedeckt werden. Durch den Klimawandel könnten die verfügbaren Ressourcen bis 2050 um bis zu 23 Prozent von derzeit 5,1 Milliarden m³ auf 3,9 Milliarden m³ abnehmen. In einigen Regionen Österreichs wird die Ausnutzung des Grundwassers weiter steigen. Ohne entsprechende Maßnahmen könnte der künftige Bedarf in einigen Regionen die verfügbaren Ressourcen sogar übersteigen. Mit der Studie werden erstmals österreichweit umfassende Grundlagen für die nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen für die nächsten 30 Jahre bereitgestellt.