Viele Hände befreien den Meisterberg

In Lassee helfen Jung und Alt mit, um das Juwel der Artenvielfalt zu erhalten.

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Ein Pflegeeinsatz der Neuen Mittelschule Lassee befreite das Naturdenkmal am Meisterberg von unerwünschten Robinien.

Auf Einladung der Gemeinde konnten in der letzten Schulwoche SchülerInnen der Neuen Mittelschule Lassee gemeinsam mit LehrerInnen, GemeindevertreterInnen und - mitarbeiterInnen sowie GrundeigentümerInnen einen naturnahen Unterricht mit wertvollem Einsatz für die Artenvielfalt erleben.

Wertvoller Einsatz für die Artenvielfalt

Die Gruppe war im Naturdenkmal Weingarten in Lassee - besser bekannt als der Meisterberg – im Einsatz. Einen Vormittag lang wurde eine speziell für den dortigen Trockenrasen überhandnehmende Gefährdung bekämpft und damit ein Beitrag zum Erhalt von stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten geleistet. Umweltgemeinderätin Petra Busam schmiedet schon Pläne, auch nächstes Jahr die nötigen helfenden Hände zu organisieren.

Gefährdung durch Robinie

Die Besonderheit des Naturdenkmals liegt in den krautigen Pflanzen, die trotz trockenem und magerem Boden blühen und gedeihen. Eine Eigenschaft, die angesichts der zunehmenden Trockenperioden nicht zu unterschätzen ist. Aktuell droht dem Schutzgebiet und dem dortigen Lebensraum namens Trockenrasen Gefahr in Form der Robinie (Robinia pseudoacacia). Diese invasive Baumart überwuchert wertvolle Pflanzen und verdrängt andere Arten.

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Auch für nächstes Jahr ist wieder ein Ensatz geplant, um die wertvollen Trockenrasen zu erhalten.

Überdüngung verdrängt die typischen Pflanzen

Die Monokultur Robinie gefährdet aber auch durch Überdüngung, denn durch eine Symbiose mit Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln kann diese Baumart Stickstoff einlagern und reichert somit den gesamten Boden mit Nährstoffen an. Die Verdrängung und die Nährstoffanreicherung bedroht das Überleben der seltenen und gefährdeten Arten des Naturdenkmals also auf zweifache Weise.

Großer Dank an alle helfenden Hände

Den ganzen Vormittag wurde gehakt, gegraben, geschnitten und die einwachsenden Robinien entfernt. Für den wichtigen Abtransport des Schnittgutes war durch die Gemeinde vorgesorgt und der Segen der für das Naturdenkmal zuständigen Behörde war eingeholt. Die Stimmung war ausgezeichnet und alle konnten der glühenden Hitze trotzen, wohl dank der erfrischenden Getränke und der Jause, die die Gemeinde bereitgestellt hat. Die Bereitschaft der beteiligten 36 Personen war groß, auch ein nächstes Mal wieder aktiv dabei zu sein.

Nächstes Jahr wird wieder angepackt

Um die Robinie dauerhaft aus dem Naturdenkmal zurückzudrängen, wird es nötig sein, in den nächsten Jahren dran zu bleiben. Ökologe Tobias Schernhammer von V.I.N.C.A begleitete die Gemeinde naturschutzfachlich und war auch aktiv beim Einsatz dabei. Er betont, dass die Gefahr noch nicht gebannt ist und in den nächsten Jahren wieder gemeinsam angepackt werden sollte. Er wird auch noch ein Pflegekonzept hinsichtlich der Robinie und der besten Pflege im Naturdenkmal ausarbeiten.

Der Pflegeeinsatz fand im Rahmen der NÖ Schutzgebietsbetreuung statt.