Trockenrasenpflege am Mittelberg in Retz
Knapp vor dem 4. Lockdown und vor dem ersten Schneefall konnte die letzte Pflegeaktion am Mittelberg über die Bühne gehen.
Die beiden Weinviertler Gemeinden Retz und Retzbach haben sich zum Ziel gesetzt, durch das dreijährige LEADER-Projekt „Trockenrasen Retz, Retzbach“ möglichst viele der überaus artenreichen Silikat-Trockenrasen am Abhang des Manhartsberges wieder in Stand zu setzen.
Gemeinsam arbeiten für die Natur
Durch die seit mehr als einem Jahrhundert fehlende Nutzung als Weideland drohen diese hochdiversen Biotoptypen zu vergrasen und zu verbuschen. Während der Vergrasung Schafe z. B. am Retzer Gollitsch zu Leibe rücken, muss man zur Entfernung der Gehölze selbst Hand anlegen. Bei dieser letzten Pflegeaktion halfen professionelle Pflegedienstleister, Freiwillige und Asylwerber zusammen. Der Pflegedienstleister schnitt vor allem Rosen, aber auch Robiniennachtriebe, Schlehdorn und Zitterpappeln mittels Freischneider im Vorfeld um.
Danach fand in einer gemeinsamen Aktion das Wegräumen der sperrigen Dornsträucher statt. Teile des Werkzeugsets der eNu standen dank der NÖ Schutzgebietsbetreuung zur Verfügung und Jung und Alt halfen den ganzen Tag. Mit Hilfe der ausdauernden Asylwerber, die sich schnell in dieses neue Tätigkeitsfeld einarbeiteten, konnte bis Sonnenuntergang alles Vorgeschnittene weggeräumt werden.
Unterstützung durch Blühendes Österreich
Neben den LEADER-Mitteln kommt dem Projekt auch eine Unterstützung durch die Stiftung Blühendes Österreich zugute, die sich dankenswerter Weise an den Projektkosten beteiligt und dazu beiträgt, dass Kuhschelle, Sandstrohblume, Smaragdeidechse und Schwarzfleckiger Heidegrashüpfer weiter die Retzer und Retzbacher Trockenrasen bewohnen.
Text: Gabriele Bassler-Binder