Streuobstsorte des Jahres 2016: Die Gute Graue
Streuobstwiesen sind vielfältige, wertvolle Lebensräume in unserer Kulturlandschaft. Die Notwendigkeit vom Erhalt der Streuobstgärten und der alten, teilweise gefährdeten Obstsorten wird durch die „Streuobstsorte des Jahres“ unterstrichen.
Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten
Die Birnensorte Gute Graue entstand in Frankreich und verbreitete sich anschließend – mitunter aufgrund der Vermehrung in einer Baumschule in Braunau – in ganz Europa. Die Tafelbirne konnte sich trotz großer Konkurrenz durchsetzen. Mit der Zwischenkriegszeit verlor sie an Bedeutung und ist heute fast gänzlich aus den Angebotskatalogen der Baumschulen verschwunden. Gründe für ihren Rückgang sind neben dem mangelnden Angebot auch die kleinen, nicht besonders lagerfähigen Birnen.
Die Gute Graue ist eine Herbstsorte, die wenig Ansprüche an Boden und Klima stellt, frosttolerant ist und wenig Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten zeigt. Sie schmeckt sehr gut, eignet sich zum direkten Verzehr ebenso wie für die Verarbeitung zu Marmeladen, Säften, Bränden und Co.
Die Ernennung zur „Streuobstsorte des Jahres“ soll helfen, die Gute Graue wieder vermehrt in Streuobst- und Hausgärten zu bringen. Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume und in Niederösterreich vor allem im Mostviertel noch häufig zu finden.