Start der Schutzgebietsbetreuung im Natura 2000-Gebiet Weinviertler Klippenzone
Prioritäre Erhaltungsmaßnahmen wurden in diesem ersten Umsetzungsprojekt durchgeführt. Neben den naturschutzfachlichen Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen zielt die Umsetzung immer auch auf den Aufbau von regionalen und lokalen Partnerschaften ab.
Die Trockenrasen- und Salzlebensräume zählen aufgrund ihrer überregionalen Bedeutung zum Themenschwerpunkt. Die Grundproblematik der Erhaltung stellt sich immer recht ähnlich dar. Die Trockenrasen und Salzstandorte kämpfen mit dem Problem der Nutzungsaufgabe mit in der Folge verfilzender Vegetation und aufkommenden Gehölzen sowie dem Einwandern von invasiven Arten.
Im Gemeindegebiet von Falkenstein, Ottenthal und Großharras konnten dazu konkrete Managementmaßnahmen umgesetzt werden:
Im Raum Falkenstein wurden die Trocken- und Halbtrockenrasen flächig vegetationskundlich erhoben, um sie den FFH-Lebensraumtypen zuzuordnen und Vorschläge für Pflegemaßnahmen zu erarbeiten. 75 Prozent der Fläche weisen einen ungünstigen Erhaltungszustand auf und sind aufgrund der abschnittsweise rasch voranschreitenden Verbuschung sowie der Verfilzung der grasig-krautigen Vegetation in ihrem Fortbestand gefährdet. Das Pflegekonzept der FFH-Lebensräume im Offenland erbrachte Vorschläge zur Verbesserung und langfristigen Sicherung für die 11 Hektar ausgewiesenen Flächen.
Naturschutzgebiet „Zeiserlberg“ bei Ottenthal
Im Naturschutzgebiet „Zeiserlberg“ bei Ottenthal wurde die bisherige Pflege in Form von Spezialflächenmahd und zum Teil Schnittgutübertragung und Entbuschung fortgeführt. In Zentrum standen die stark mit Gehölzen durchsetzten Hangabschnitte, die unter Bedachtnahme auf das Schutzgut Crambe tataria entbuscht wurden. Auch Freiwilligeneinsätze wurden dazu organisiert. Um die Verbuschung weiter hintan zu halten sowie zur gesamtheitlichen Aufwertung des Naturschutzgebietes wurde eine naturschutzfachliche Beweidung mit etwa 10 bis 15 Schafen organisiert.
Naturschutzgebiet „Glaubersalzböden Zwingendorf“
Im am nördlichen Ortsrand von Zwingendorf gelegenen Naturschutzgebiet „Glaubersalzböden Zwingendorf“ wurde jährlich die Spezialflächenmahd auf der gesamten ca. 4 Hektar großen Offenfläche durchgeführt. Für die Saliterweide, dem zweiten Teilgebiet des Naturschutzgebietes „Glaubersalzböden Zwingendorf“, wurden botanische Erhebungen durchgeführt und ein entsprechendes Pflegekonzept erarbeitet.
Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Akteuren
Die allgemeine fachliche Schutzgebietsbetreuung im gesamten Europaschutzgebiet konnte durch verstärkte Kontaktaufnahme die Zusammenarbeit mit den lokalen und regionalen Akteuren deutlich ausbauen und stärken. Neue Initiativen wurden angestoßen und Kooperationen etabliert, die nach Projektende kontinuierliche Erhaltungsmaßnahmen und neue Vorhaben unterstützen helfen. Den beteiligten Akteuren (Bewirtschafter, Grundbesitzer, Gemeinden, etc.) konnten der Wert und die Bedeutung der Flächen nähergebracht werden.
Das Projekt ist ein Beitrag zur Schutzgebietsbetreuung NÖ, die von der Energie- und Umweltagentur NÖ koordiniert wird.
Projektdaten
Projektträger: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz
Projektlaufzeit: August 2017 – Juni 2020
betroffene Regionen: Weinviertel (im Gemeindegebiet von Altlichtenwarth, Asparn an der Zaya, Drasenhofen, Ernstbrunn, Falkenstein, Gaweinsthal, Gnadendorf, Großkrut, Großharras, Groß-Schweinbarth, Harmannsdorf, Hauskirchen, Herrenbaumgarten, Laa an der Thaya, Ladendorf, Leitzersdorf, Leobendorf, Mistelbach, Nappersdorf-Kammersdorf, Neudorf bei Staatz, Neusiedl an der Zaya, Niederhollabrunn, Niederleis, Ottenthal, Poysdorf, Seefeld-Großkadolz, Staatz, Stronsdorf, Ulrichskirchen-Schleinbach, Wildendürnbach und Zistersdorf)
betroffene Schutzgebiete: ESG Weinviertler Klippenzone, Naturschutzgebiet Zeiserlberg, Naturschutzgebiet Glaubersalzböden Zwingendorf, Handlungsfelder Trockenraseninseln im Weinviertel, Salzlebensräume im Marchtal und Pulkautal (BBSG u.a. Crambe tataria, Pannonische Steppen- und Trockenrasen auf Löss (LRT 6250))
mit dabei waren: FachexpertInnen, LandwirtInnen, NÖ Naturschutzbund, Gemeinden, Grundeigentümer, Landschaftsplegedienstleister
Bewusstseinsbildung für Naturschätze im Projektgebiet über: Gespräche, gemeinsame Pflegeeinsätze und fachliche Begleitung von Gemeinden, Bewirtschaftern, Jägern und anderen Akteuren in dem Gebiet.