Schwalben leiden unter Unwettern
Tausende geschwächte Schwalben suchten in den letzten Tagen Schutz vor Starkregen unter Dachvorsprüngen.
Die aktuellen Unwetter mit Überschwemmungen und Stürmen ließen viele Vögel während ihres Zugs in den Süden regelrecht hängen bleiben. Tierschutzorganisationen, Auffangstationen und viele Ehrenamtliche leisteten Großartiges, um so viele Schwalben wie möglich zu retten. Dennoch überlebten viele Vögel nicht. BirdLife appelliert für mehr Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester während der Brutzeit und für den Erhalt und die Wiederherstellung intakter Lebensräume.
Insektenjäger sind besonders betroffen
Durch lang andauernde Starkregenereignisse mit Sturm sind vor allem Fluginsektenjäger wie Schwalben betroffen. Vom Schneefall in höheren Lagen und längerer Schneebedeckung können aber auch andere Insektenfresser beeinträchtigt werden, die vornehmlich am Boden nach Nahrung suchen. Diese Arten wie Hausrotschwanz, Rotkehlchen oder Singdrosseln haben den Vorteil, dass sie teilweise auf Fruchtnahrung umstellen und jetzt zum Beispiel Vogelbeeren fressen können.
Rettung nur unter fachkundiger Anleitung
Schwalbenansammlungen unter Dächern oder ähnlichem sollen nicht gestört werden, damit sie nicht noch mehr Energie verlieren. Am Boden sitzende Vögel, die nicht mehr auffliegen, können nach Rücksprache in einer Schachtel mit Luftlöchern in die nächste Auffangstation gebracht werden, damit sie dort fachgerecht versorgt werden können. Für den Transport sollten keine Gitterkäfige verwendet werden. Zudem sollte die Verabreichung von Wasser und Futter nur nach Absprache mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Auffangstationen erfolgen.
Auswirkungen auf den Brutbestand?
Ob sich die aktuelle Katastrophe auf die heimische Brutpopulation und den Bestand auswirkt, ist schwer einzuschätzen. Die betroffenen Schwalben sind zumindest teilweise Durchzügler aus dem Norden Europas oder heimische Jungvögel, deren Sterblichkeit auf dem Zug im ersten Winterhalbjahr ohnehin hoch ist. Konkret kann erst nach Auswertung der nächsten Beobachtungs- und Zähldaten gesagt werden, ob und wie stark sich die Unwetter auf die heimischen Schwalbenbestände ausgewirkt haben.
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