Pilz des Jahres 2016: Der Safrangelbe Weichsporling
Der Safrangelbe Weichsporling (Hapalopilus croceus) ist aufgrund seiner Größe und Färbung sehr auffällig und kaum zu übersehen. Doch es gibt in Österreich nur ganz wenige Funde, drei davon im Lainzer Tiergarten und weitere im Burgenland. Die Population des Safrangelben Weichsporlings ist weitgehend isoliert.
Aussehen
Der Pilz des Jahres 2016 bildet bis zu 20 Zentimeter große, konsolenförmige Fruchtkörper. Die leuchtend orange Farbe ähnelt der des Hokkaido-Kürbisses. Die schwammig-feuchten, weichfleischigen Fruchtkörper sind relativ kurzlebig. Die Poren sind etwa 2 - 3 Millimeter groß, deren Mündungen sind ebenfalls orange und mit freiem Auge gut zu erkennen. Der Safrangelbe Weichsporling wächst bevorzugt auf Totholz von mächtigen alten Eichen, gelegentlich auch an alten Edelkastanien. Das Totholz versorgt den Pilz mit Wasser. So kann er Hitze- und Trockenperioden überstehen.
Verbreitung und Gefährdung
Parallel zum Verbreitungsgebiet von Eichen und Edelkastanien ist auch der Safrangelbe Weichsporling über weite Teile Europas bis Nordamerika, Nordafrika und Asien zu finden. In Mitteleuropa und im südlichen Nordeuropa wurde er meist im Flach- und Hügelland, in Südeuropa in höheren Gebirgslagen gesichtet. Den Zahlen der Sichtungen zufolge ist der Safrangelbe Weichsporling allerdings in ganz Europa sehr selten. Der Pilz hat sich auf alte Eichenwälder und Totholz spezialisiert, ist also auf diesen europaweit seltenen und schützenswerten Lebensraum angewiesen. Aufgrund geänderter Landnutzung und der Industrialisierung der Forstwirtschaft gibt es in den Wirtschaftswäldern wenig für ihn geeignetes Totholz von alten Eichen. Eher zu finden sind diese heute in Schlossgärten, Parkanlagen, Alleen und Friedhöfen. Das führt zur hochgradigen Gefährdung des Safrangelben Weichsporlings. Das Bewusstsein um die Bedeutung von Totholz für die Artenvielfalt wächst allerdings bereits.