Pflegeeinsatz am Zeiserlberg

Anfang Oktober fand der Pflegeeinsatz im Naturschutzgebiet „Zeiserlberg“ bei Ottenthal statt.

Freiwillige aus der Gemeinde und von der Zoologisch-botanischen Gesellschaft Wien entbuschten den wertvollen Trockenlebensraum.

Elf Freiwillige aus der Gemeinde und von der Zoologisch-botanischen Gesellschaft Wien entbuschten tatkräftig diesen wertvollen Trockenlebensraum. Das ist vor allem für eine Pflanze von zentraler Bedeutung, die hier ihr einziges Vorkommen in ganz Österreich hat: den Tatarische Meerkohl. Diese Besonderheit benötigt sieben Jahre Wachstum, um dann als großer, weißer „Kugelbusch“ zur Blüte zu gelangen.

Der Meerkohl blüht nur ein einziges Mal

Es ist ein wortwörtlich einmaliges Ereignis, da sie nach der Samenreife abstirbt. Zum Keimen benötigt sie eine offene Vegetationsschicht. Hier schließt sich der Kreis zum Pflegeeinsatz. Ohne das alljährliche Engagement der Gemeinde und der vielen Freiwilligen wäre die Zukunft des Tatarischen Meerkohls ernsthaft bedroht.

Der Tatarische Meerkohl blüht nur ein einziges Mal.

Ein süßes Denkmal für den Meerkohl

Aber auch der gesellschaftliche Aspekt kam nicht zu kurz. Im Anschluss an die Arbeiten lud die Gemeinde Ottenthal zu einem gemeinsamen Essen ins Gemeindezentrum. Vom Gemeindewappen bis hin zu den Weingläsern war der Meerkohl ständig präsent. Für den Höhepunkt sorgten jedoch die Ortsbäuerinnen Ottenthal, die ihm ein kulinarisches Denkmal setzten und den „Tataren-Krapfen“ kredenzten. Diese Mehlspeise hat die Form der Blüte und ist mit frischer Marmelade ein absoluter Hochgenuss.

Ein Projekt der Schutzgebietsbetreuung NÖ, welches mit finanzieller Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Europäischen Union durchgeführt wird.