Pflege von Trockenraseninseln im Natura 2000-Gebiet Westliches Weinviertel
Die oft unzugänglichen und unscheinbaren kleinen Flächen zwischen Weinbergen und Wegen im Europaschutzgebiet (ESG) Westliches Weinviertel beherbergen Trockenrasen mit besonderen Pflanzen wie Orchideen und Sand-Schwert-Lilie.
Manche davon sind als Naturdenkmäler ausgewiesen, manche andere konnten – von den Eigentümern oft unerkannt – überleben, bedürfen jedoch der fachkundigen Pflege.
Das Schutzgebietsnetzwerk NÖ der eNu initiierte im Herbst 2016 mit dem Naturschutzbund NÖ deshalb die Pflege der prioritären Trockenraseninseln. Vorab wurde eine Vorerhebung der Trockenraseninseln zur Einschätzung ihres Pflegebedarfs (Prioritätenliste aufgrund Verbuschungsgrad und anderer Gefährdungen) und zur Kontaktaufnahme sowie Information der Eigentümer durchgeführt.
Einsatz für seltene Pflanzen
Der Naturschutzbund NÖ organisierte und setzte gemeinsam mit Landschaftspflegern und Grundeigentümern die vorgesehenen Pflegemaßnahmen um und informierte über die Naturschätze. Es wurden beispielsweise Bäume geschlägert, Büsche entfernt, Ablagerungen abtransportiert und das Schnittgut zu Sammelplätzen gebracht. Es profitierte u.a. die Sand-Schwertlilie (Iris humilis subspezies arenaria), die nur auf sehr wenigen Standorten in Niederösterreich vorkommt.
Da die Trockenrasen mit ihren vielfältigen Blütenpflanzen und Gräsern aufgrund der menschlichen Landnutzung entstanden sind, bedürfen solche Flächen einer regelmäßigen Pflege, damit sie ihren Artenreichtum behalten und nicht durch Gebüsche und Bäume überwachsen werden.
Projektdaten
Projektträger: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz
Auftragnehmerin: Naturschutzbund NÖ – Mag. Gabriele Pfundner
Projektlaufzeit: August 2016 – Dezember 2016
betroffene Regionen: Weinviertel (im Gemeindegebiet von Straning-Grafenberg, Pulkau, Zellerndorf)
betroffene Schutzgebiete: ESG Westliches Weinviertel, 3 Naturdenkmäler, Handlungsfeld Trockenraseninseln im Weinviertel (BBSG Iris humilis ssp. Arenaria (Sandschwertlilie))
TeilnehmerInnen: Naturschutzbund NÖ, professionelle Landschaftspfleger, Gemeindevertreter, Grundeigentümer
Bewusstseinsbildung für Naturschätze im Projektgebiet über: Vortrag, Infobriefe, Gespräche Grundeigentümer & Bewirtschafter, Beschilderung
Das Projekt ist ein Beitrag zum Schutzgebietsnetzwerk NÖ, das von der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ koordiniert wird.