NÖ soll Steinkauz-Land werden
Niederösterreich ist Vorreiter beim Schutz des seltenen Steinkauzes. Die Pflege der Nistkästen durch Freiwillige ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieser Eulenvögel.
Der Steinkauz ist in Niederösterreich eine gefährdete Tierart. Zur Unterstützung bei der Wartung der Nisthilfen werden von der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ laufend Steinkauzpaten und -patinnen gesucht..
Nisthilfen müssen regelmäßig gereinigt werden
Birgit Forthuber ist eine von über 20 Steinkauz-Patinnen und Steinkauz-Paten in Niederösterreich. Gemeinsam mit ihrem Mann Rudolf Haberl betreut sie seit September ehrenamtlich im Pulkautal Nisthilfen für Steinkäuze. Beide sorgen dafür, dass die Kästen im Herbst gesäubert werden, damit die kleinen Eulenvögel im Frühjahr wieder darin brüten und ihre Jungen großziehen können.
Nistkastenpflege vor Ort verankern
Etwa 50 Steinkauzpaare brüten noch im Naturland Niederösterreich. Bestände gibt es noch im oberen Weinviertel und im Pulkautal, entlang des Wagrams, im Mostviertel um Hürm und Kilb sowie südlich der Donau zwischen Schwechat und Hainburg. Um den Bestand zu erhöhen, ersetzen künstliche Nisthilfen seit einigen Jahren die fehlenden Bruthöhlen in alten Bäumen. Über 100 Nisthilfen müssen regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Die Pflege der Nistkästen ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieser Eulenvögel.
Menschen aus der Region helfen mit
Das Freiwilligen-Projekt wurde vom Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz in Auftrag gegeben. Kooperationspartner sind die Österreichische Vogelwarte, BirdLife, Naturhistorisches Museum Wien, die Forschungsgemeinschaft LANIUS und der Verein Wagrampur. Die Projektleitung liegt bei der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ. Besonders wichtig ist, dass die Patinnen und Paten eine Sensibilität für die Lebensweise dieser seltenen Tierart entwickeln und auch über die Ergebnisse ihrer Tätigkeiten informiert werden.
Aus diesen Regionen kommen unsere Steinkauzpaten:
Schutz seltener Vogelarten
Seltene Vogelarten zu erhalten, das ist eine der Aufgaben der Österreichischen Vogelwarte in Seebarn am Wagram. Durch die österreichweite und internationale Vernetzung soll der Artenschutz in der Region in Abstimmung mit den Bewirtschaftern vorangetrieben werden. Der Verein Wagrampur widmet sich der Erhaltung des Wagrams als naturnahen und artenreichen Standort. Er bietet Informationen und leistet Bildungsarbeit, sucht den Dialog mit den LandbewirtschafterInnen der Region und strebt die Vernetzung mit Forschungseinrichtungen an. Einzelne Projekte widmen sich dem Schutz seltener Vogelarten wie Steinkauz, Uhu oder Wiedehopf.
Aufbau eines Freiwilligennetzwerks
In den nächsten beiden Jahren soll ein Netzwerk aus Freiwilligen aufgebaut werden, das zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen soll. Zukünftige Steinkauz-Paten sollten einen Bezug zu einer der Regionen in Niederösterreich mitbringen, in denen der Steinkauz noch vorkommt. Interessierte können sich per E-Mail an steinkauz@enu.at melden.
Nisthilfen für den Steinkauz selber bauen
Eine Online-Bauanleitung der AG Eulen zeigt, wie der Bau einer Nisthilfe funktioniert. Das Holz sollte innen mit einer wasserlöslichen Lasur dunkel gestrichen werden. In die Vorkammer und in den Brutraum sollte eine 3 bis 5 Zentimeter starke Schicht von Rindenmulch eingebracht werden, die jährlich ausgetauscht werden muss. Ideal ist es, den Nistkasten in 3 bis 4 Metern Höhe anzubringen. Landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung sind beim Steinkauz besonders beliebt, weil beweidete Flächen den Vogel magisch anziehen. Wir ersuchen Sie, vor dem Anbringen einer Nisthilfe mit der Energie- und Umweltagentur des Landes Kontakt aufzunehmen: steinkauz@enu.at