Neues aus der Klippenzone

Die Schutzgebiete in der Weinviertler Klippenzone sind gut ins neue Jahr gestartet.

Blick auf die Trockenrasen in Falkenstein, es ist eine Schafherde zu sehen, Büsche und blauer Himmel

Auf den Kalkklippen in Falkenstein hat im April die Weidesaison begonnen.

Auf den Kalkklippen in Falkenstein hat im April die Weidesaison begonnen. Knapp 50 Schafe weiden hier auf den naturschutzfachlich hochbedeutsamen Kalktrockenrasen und sorgen dafür, dass die Verbuschung hintangehalten wird und die Vegetation nicht zu stark verfilzt. Das dient dem Erhalt der einzigartigen Fauna und Flora des Gebietes.

Spezialisten bewohnen die Felsen

Neben einer Vielzahl an Pflanzenarten werden die Felspartien von einer Reihe an Spezialisten unter den Insekten bewohnt, die genau an diesen Lebensraum angepasst sind. Darunter zu finden sind Juwelen wie der Schmetterlingshaft oder der Schwarzfleckige Grashüpfer.

Götterbaum mit verwelkten Blättern gegen blauen Himmel

Im Frühjahr zeigten die behandelten Götterbäume schon deutliche Welkeerscheinungen.

Neophyten sollen kontrolliert werden

Im Naturdenkmal Staatzer Klippe steht mit dem Götterbaum ein invasiver Neophyt im Zentrum der Schutzbemühungen. Im Vorjahr erfolgte eine Behandlung der Bestände mit einem spezifischen Welkepilz, der die Bäume zum Absterben bringen soll. Erste Kontrollen im Frühjahr zeigten bereits erste Erfolge und die behandelten Bäume wiesen schon deutliche Welkeerscheinungen auf.

Weitere invasive Arten kommen

In den kommenden Jahren soll dieser Neophyt unter Kontrolle gebracht werden. Aber gerade in den felsigen Partien in Staatz breiteten sich in den vergangenen Jahrzehnten noch einige weitere Neophyten über größere Flächen aus, wie Flieder, Perückenstrauch und Thuje. Diese werden ab Herbst im Fokus erster Bekämpfungsmaßnahmen stehen.

Meerkohl mit weißen Blüten.

2024 war ein schwaches Blütenjahr des Tatorjan-Meerkohls mit lediglich 14 blühenden Exemplaren.

Tatorjan-Meerkohl entwickelt sich vielversprechend

Im Naturschutzgebiet Zeiserlberg Ottenthal liegt der Fokus auf dem Tatorjan-Meerkohl, der hier sein einziges Vorkommen in Österreich aufweist. In den Wintermonaten erfolgen jährlich Maßnahmen zur Entbuschung, die im Sommer durch einen Freiwilligeneinsatz ergänzt werden. Letzterer hat das Zurückdrängen eines recht hartnäckigen Brombeerbestandes zum Ziel. Der untere Hangbereich wird jährlich auf etwa 1 Hektar beweidet.

Für Nachwuchs ist gesorgt

Auch wenn 2024 ein schwaches Blütenjahr des Tatorjan-Meerkohls mit lediglich 14 blühenden Exemplaren war, so ist dennoch für Nachkommenschaft gesorgt, wie die Beobachtung von Jungpflanzen in einigen neuen Bereichen erwarten lässt.  So konnten auf einem ehemaligen Wildacker, der seit drei Jahren beweidet wird, mindestens 14 noch nicht blühende Exemplare gezählt werden. Die nächsten Jahre sind für die Populationsentwicklung der Zielart somit sehr vielversprechend.

All diese Aktivitäten in der Weinviertler Klippenzone erfolgen durch die Schutzgebietsbetreuung NÖ und mit finanzieller Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Europäischen Union.