Naturschutzgebiet Rabensburger Thaya-Auen

Die Rabensburger Thaya-Auen wurden 1982 zum Naturschutzgebiet erklärt. Insbesondere die für Wiesen- und Wasservögel günstigen, zeitweise überschwemmten Feuchtwiesen waren ausschlaggebend für die Unterschutzstellung des Gebietes.

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Bauernwiesen im Naturschutzgebiet Rabensburger Thayaauen

Short Facts


Größe: ca. 365 ha
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Mistelbach
Highlight: Sutten als Lebensraum für Amphibien und „Urzeitkrebse“, Altarme und Gräben, Grünland im Überschwemmungsgebiet


Charakteristisch für das Gebiet sind die alten Kopfweiden im Bereich der Bauernwiesen. Kopfweiden bilden einen vielfältigen Lebensraum für höhlenbewohnende Vögel wie Eulen, Meisen oder Wiedehopf und für Säugetiere wie Fledermäuse sowie für eine Vielzahl an Insekten, insbesondere Käfer, im Alt- und Totholz.

Paradies für seltene Vögel

Die Überschwemmungswiesen sind botanisch den Stromtal- bzw. Brenndoldenwiesen zugeordnet. Daneben finden sich noch wechselfeuchte und sogar trockene Wiesenstandorte mit Vorkommen von Federgras und Sand-Grasnelke. Das Naturschutzgebiet stellt einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche seltene und gefährdete Vogelarten und Pflanzen dar. Weiß- und Schwarzstörche, Greifvögel wie Seeadler, Schwarz- und Rotmilan sowie Wiesen- und Wasservögel wie der Wachtelkönig oder die Knäkente fühlen sich hier wohl.

Kopfweiden brauchen regelmäßige Pflege

Kopfweiden sind ein typisches Landschaftselement des Augebietes und der Kulturlandschaft an Thaya und March. Sie sind das Ergebnis einer traditionellen Nutzungsform, einst genutzt als Brenn- und Flechtholz für Körbe u.ä. Äste und geflochtene Zweige der Kopfweiden werden heute für den Lebendverbau zur Sicherung von Ufern und Böschungen eingesetzt. Oft stehen Kopfweiden linienförmig entlang von Gräben oder markieren als „Rainbäume“ die Nutzungsgrenzen in den Feuchtwiesen. „Nasse Füße“ stören sie nicht. Damit diese Weidenbäume mit ihren charakteristischen Kronen nicht auseinanderbrechen und ihre Höhlungen lange als Lebensraum erhalten bleiben, ist ein regelmäßiger Pflegeschnitt von großer Bedeutung.

Unterstützung durch die Gemeinde Rabensburg

Das Naturschutzgebiet liegt in der Gemeinde Rabensburg, die die Bemühungen zu dessen Erhalt gemeinsam mit Vereinen und engagierten Personen aus der Region unterstützt. Solange die Feuchtwiesen auch regelmäßig den Schutzzielen entsprechend gemäht oder beweidet werden, tragen die örtlichen Bauern entscheidend dazu bei, dass die seit 280 Millionen Jahren existierenden Urzeitkrebse auch weiterhin ideale Bedingungen vorfinden.