Raum für bedrohte Arten

Die Schaffung von neuen Kleingewässern schützt seltene Arten wie Kammmolch und Hundsfisch.

Donau-Kammmolch

Der Donau-Kammmolch bewohnt stehende Gewässer, die üppige Wasserpflanzenvegetation aufweisen.

Zwei Förderprojekte im Nationalpark Donau-Auen erweitern das Angebot an Wasserflächen und schaffen bei Orth an der Donau und Eckartsau wichtige neue Lebensräume für bedrohte Amphibien und Fische.

Seltene Arten profitieren

Zu den besonders gefährdeten Arten zählen Donau-Kammmolch und Hundsfisch. Seit diesem Herbst werden im Zuge von zwei durch EU und Bund bzw. Land NÖ geförderten Projekten bauliche Maßnahmen gesetzt, die neue Kleingewässer für diese Arten schaffen.
Sie ermöglichen Nachzuchtmaßnahmen und bieten Rückzug während Trockenphasen.

Donau-Kammmolch braucht stehende Gewässer

Der Donau-Kammmolch bewohnt kleine, stehende Gewässer, die gut besonnt sind und eine ausreichende Flachwasserzone und üppige Wasserpflanzenvegetation aufweisen. Die letzten Vorkommen des Molches liegen verstreut im Nationalpark, geeignete Tümpel verlanden zusehends. Im Rahmen des LE-Projektes "Ökologie und Artenschutz" wurde ein neuer Überlebenstümpel mit einer Fläche von rund 1.000 m² in einem Verbindungsgraben des Fadenbachs zwischen Orth und Eckartsau ausgestaltet. Dazu wurde die Sohle um rund einen Meter abgesenkt und 10 Meter aufgeweitet. Das entstandene Stillgewässer wird bald gute Bedingungen für die bedrohte Art bieten.

Hundsfisch

Der Hundsfisch lebt dort, wo andere Fische nicht mehr vorkommen.

Hundsfisch findet ein letztes Refugium

Der Verlust an grundwassergespeisten Tümpeln setzt auch dem Hundsfisch zu. Dieser ist ein Spezialist für schlammige, seichte, nährstoffreiche und sauerstoffarme Kleinstgewässer, in denen andere Fische nicht mehr zu leben vermögen. Im Nationalpark Donau-Auen finden sich letzte Vorkommen im Fadenbach, wie erst kürzlich mittels Monitorings bestätigt wurde. Durch geplante Maßnahmen im Projekt „Pondiversity“ wird der Hundsfisch gezielt gefördert.

Neue Gewässer ermöglichen die Nachzucht

Zum einen wird ein bestehender Tümpel im Schlosspark Eckartsau mit einer Wasserfläche von etwa 500 m² entschlammt. Zum anderen werden in diesem Projekt gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten ebenfalls im Schlosspark Eckartsau neue Zuchtgewässer mit einer Gesamtfläche von rund 230 m² geschaffen. Diese frieren auch in strengen Wintern nicht bis zum Grund durch und dienen der Erhaltungszucht des Hundsfisches. Die Maßnahmen werden im Laufe des Dezember 2024 abgeschlossen. Zusätzlich sollen noch weitere Tümpel für den Hundsfisch hergestellt werden, die durchgehend mit dem Grundwasserkörper verbunden bleiben sollen. Diese Arbeiten starten ab dem Frühjahr 2025.