Klimawandel wirkt sich auf Trinkwasser aus
Die Versorgung mit Trinkwasser ist in Niederösterreich gesichert. Doch der Klimawandel setzt dem Wasser zu. Ein neues Factsheet der eNu informiert.
Niederösterreich hat derzeit noch genügend Wasservorräte. Doch der Verbrauch von Grundwasser wird in den nächsten 30 Jahren um 20 Prozent ansteigen. Die Wasserversorger stehen durch den Klimawandel vor neuen Herausforderungen. In den niederschlagsarmen Regionen im Osten wird der Druck auf die Grundwasserkörper weiter steigen.
Das verrückte Wetter setzt dem Wasser zu
Die Hitzewellen der letzten Sommer, geringe Niederschläge und die hohen Temperaturen im Winter setzen dem Wasser zu. Da auch die Verteilung des Wassers regional sehr unterschiedlich ist, braucht das Land Strategien für den Umgang mit dem Trinkwasser.
Verantwortung für den Wasserschatz
Im Mittelpunkt steht die Frage, ob Teile Niederösterreichs mit Wassermangel rechnen müssen. Niederösterreichs Wasserversorgung ist eine Grundlage für die hohe Lebensqualität in unserem Land. Auch kommende Generationen sollen über ausreichend Wasser in hochwertiger Qualität verfügen. Wir sollten daher sehr verantwortungsvoll mit der Lebensgrundlage Wasser umgehen und unsere Wasserschätze nachhaltig und langfristig schützen.
Neue Strategien sichern Wasserversorgung
Grundlage dafür sind überregionale Transportleitungen, mit denen ein Ausgleich zwischen Regionen mit reichen Wasservorkommen und Regionen mit hohem Bedarf oder geringem natürlichem Dargebot gewährleistet wird. In jenen Regionen, wo bis 2050 das Angebot durch den Bedarf ausgeschöpft wird, wird das Land Niederösterreich gemeinsam mit den Gemeinden und Wasserverbänden regional angepasste Strategien entwickeln, um die Wasserversorgung langfristig abzusichern.
Bedarf steigt bis 2050 um 20 Prozent
In Niederösterreichs Haushalten werden pro Tag und Kopf rund 130 Liter Wasser verbraucht. Die Haushalte machen mehr als ein Drittel des Gesamtverbrauches aus. 26 Prozent benötigen Gewerbe und Industrie, knapp 17 Prozent werden von der Landwirtschaft genutzt. Im Jahr verbrauchen Haushalte, Betriebe und die Landwirtschaft in Niederösterreich rund 316 Millionen Kubikmeter Wasser. Dem steht ein natürliches Grundwasserdargebot von 880 Millionen Kubikmetern pro Jahr gegenüber. Diese Menge kann dem Grundwasser nachhaltig entnommen werden, ohne an den Reserven Raubbau zu betreiben. Ein vermeintlich beruhigendes Polster.
Ohne geeignete Maßnahmen wird Wasser knapp
Eine Versorgung, wie in vielen Nachbarländern aus aufbereitetem Oberflächenwasser aus Flüssen oder Seen, steht nicht zur Diskussion. Doch Bevölkerungszuwachs und Klimawandel werden den Verbrauch in Zukunft in die Höhe treiben. Temperaturerhöhung, mehr Bewässerung in der Landwirtschaft und ein steigender Bedarf, etwa für Swimmingpools, lassen die Prognosen für die nächsten 30 Jahre auf einen Bedarf von 400 Millionen Kubikmeter wachsen. Im Norden und Osten des Landes könnte Wasser dann knapp werden.
Trinkwasser und Klima
Ein funktionierender Wasserhaushalt ist die Grundlage für das Leben auf der Erde. Das Grundwasser ist die Basis für die Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser. Österreich hat eine ausgezeichnete Trinkwasserqualität und eine hervorragend funktionierende Wasserversorgung. Doch der Wasserhaushalt reagiert unmittelbar auf Klimaveränderungen und leidet unter Trockenperioden und Starkregenereignissen. Wie Wasser und Klima zusammenhängen, erfahren Sie im neuen Factsheet „Trinkwasser und Klima“.