Klimaforschung für den Wald
In den kommenden Jahren muss der Wald an neue Bedingungen angepasst werden. Demnächst startet ein Forschungsprojekt in NÖ.
(04.10.2019) Das Bundesforschungszentrum für Wald wird auf drei Arealen mit insgesamt fünf Hektar Fläche im östlichen Weinviertel einen Klimaforschungswald pflanzen, pflegen und untersuchen.
Große Herausforderungen für den Wald
Im Rahmen des Projekts werden zahlreiche Baumarten angepflanzt werden, um zu erforschen, welche Arten dazu beitragen, die wichtigsten Aufgaben des Ökosystems Wald auch in Zukunft zu erfüllen. Untersucht werden unterschiedliche Waldtypen aus heimischen und nicht-heimischen Baumarten auf ihr Zusammenwirken und ihre Eigenschaften unter geänderten klimatischen Bedingungen.
Im Weinviertel ist der Wald besonders wichtig
Die Wirkung der Aufforstung von Flächen, die zuletzt ohne Baumbestand waren, und die Förderung der Artenvielfalt sind weitere Schwerpunkte des Projekts. Im waldarmen Weinviertel ist der Wald aufgrund seiner Nutz-, Schutz- und Erholungswirkung von großer Bedeutung. Der Klimaforschungswald wird ab 2021 als Erholungswald für alle zugänglich sein und mit einem Waldlehrpfad dazu einladen, mehr über die Natur und die Bedeutung des Waldes zu erfahren.
Der Wald muss sich an geänderte Bedingungen anpassen können
Unsere Wälder speichern rund 3,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, das entspricht etwa dem 40-fachen der jährlichen österreichischen Kohlendioxidemissionen. Dieser wichtige Beitrag zur Klimaregulation muss erhalten werden, um die Klimakrise nicht zusätzlich zu verschärfen. Bäume müssen in Zukunft nicht nur mit höheren Temperaturen zurechtkommen, sondern auch mit häufigeren Wetterextremen. Für die Entwicklung des Klimas und deren Auswirkungen auf die Wälder gibt es unterschiedliche Szenarien. Deshalb muss die Bewirtschaftung des Waldes flexibel und offen für Anpassungen sein.
Viele Partner für ein großes Ziel
Der Klimaforschungswald ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von OMV, Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Gemeinde Matzen-Raggendorf, Stift Klosterneuburg, Gemeindeverband der NÖ Erdöl- und Erdgasgemeinden und Land Niederösterreich.