Klimafit durch Biodiversität

Am Beispiel der Kulturlandschaft des Wagrams stellt eine Faltkarte Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt vor.

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Zur Kimaanpassung braucht es Maßnahmen in der Kulturlandschaft wie hier am Wagram.

Steigende Temperaturen und die ungleiche Verteilung der Niederschläge fordern auch auf regionaler Ebene ein Handeln. Gemeinden und Regionen müssen klimafit werden.

Maßnahmen für Vielfalt am Beispiel des Wagrams

Neben einer höheren Effizienz bei der Energienutzung, dem Umstieg auf erneuerbare Energieträger oder einer ökologischen Beschaffung braucht es Maßnahmen in der Kulturlandschaft, die eine nachhaltige Landnutzung ermöglichen und auf die Vielfalt der Natur setzen. Am Beispiel des Wagrams mit seinen vielfältigen Lebensräumen zeigt eine neue Faltkarte 21 Möglichkeiten auf, die Artenvielfalt in der Landschaft zu fördern.

Biodiversität durch nachhaltiges Wirtschaften

Nachhaltiges Wirtschaften macht von der Vielfalt Gebrauch und fördert sie. Klimaanpassung in der Kulturlandschaft bedeutet, Ökosysteme intakt zu halten oder den natürlichen Zustand wiederherzustellen mit dem Ziel, die CO2-Speicherung zu steigern. Es soll die Anpassungsfähigkeit von Ökosystemen an den Klimawandel gesteigert werden. Durch vielfältige, verzahnte Nutzungen sind Landschaften mit einer hohen Biodiversität entstanden. Monokulturen hingegen reduzieren die Vielfalt. Sie reagieren empfindlicher auf Katastrophen und unvorhersehbare Veränderungen wie den Klimawandel.

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Eine neue Faltkarte zeigt 21 Möglichkeiten auf, die Artenvielfalt in der Landschaft hochzuhalten.

Das Mosaik des Lebens in Gefahr

Der Zustand der Biodiversität verschlechtert sich zunehmend. Ein Drittel der Vogelarten in der EU weist laut Europäischer Umweltagentur einen schlechten Populationszustand auf. Mehr als drei Viertel der in Österreich ausgewiesenen erhaltenswerten Lebensraumtypen befinden sich in einem schlechten oder ungünstigen Erhaltungszustand. Die Erderwärmung hat massive Folgen, die durch den schlechten Zustand von Lebensräumen und Arten verstärkt werden.

Intakte Ökosysteme als Klimawandel-Versicherung

Resilienz, also Wandlungs- und Lernfähigkeit, ist gefragt, um auf wechselnde Rahmenbedingungen oder Störungen so zu reagieren, dass die wesentlichen Funktionen aufrechterhalten werden können. Das bedeutet also die Verbesserung der Anpassungsfähigkeit an veränderte Klimabedingungen. Ein Beispiel für geringe Resilienz in der Kulturlandschaft ist die harte Verbauung von Flüssen. Sie kann bei Starkregenereignissen zu Überflutungen ganzer Ortschaften führen. Die Degradierung von Ökosystemen sorgt für eine Abnahme von Arten und Lebensräumen und somit für eine Verarmung der Ökosysteme. Nur intakte Naturräume bieten einen Versicherungsschutz gegenüber Klimawandelfolgen.

Klimaanpassung heißt Rückkehr zur Vielfalt

Die Wiederherstellung und Stabilisierung der Ökosysteme in einem guten Zustand und die Absicherung ihrer Funktionen für die Lebensraum- und Artenvielfalt erhöht die Widerstandsfähigkeit. Im Großen bedeutet das eine Ökologisierung unseres Wirtschaftens. Eine nachhaltige Landbewirtschaftung, die auf Vielfalt setzt und diese nutzt, ermöglicht uns, auf den Klimawandel zu reagieren. Im Kleinen bedeutet das, viele einzelne Maßnahmen in der Kulturlandschaft zu setzen, die ein nachhaltiges Wirtschaften ohne Raubbau an den Ressourcen ermöglichen.

Die Faltkarte mit 21 Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität in der Kulturlandschaft finden Sie hier zum Download.