Nationalpark Kamptal kommt

Sieben Millionen Euro stehen für die Entwicklung des dritten Nationalparks in NÖ bereit.

Die Region am Kamp soll zum dritten NÖ Nationalpark werden.

Bei einer Sitzung des Biodiversitätsfonds wurde mit der Einreichung des Naturschutzgebiets Dobratal ein wichtiger Schritt zum „Nationalpark Kampwald“ gemacht. Sieben Millionen Euro Fördermittel seitens des Bundes werden zur Entwicklung des dritten Nationalparks in Niederösterreich und des siebten in Österreich bereitgestellt.

Schritt für Schritt zum neuen Nationalpark

Der Schutz des Herzstücks des künftigen Nationalparks im Dobratal ist aber nur der Beginn. Weitere Schritte sind die Erstellung eines Managementplans, konkrete Kartierungen, das Erarbeiten von Schutzmaßnahmen sowie Verhandlungen mit dem Bund und der Weltnaturschutzunion IUCN. Die Fläche der Windhag-Stipendienstiftung umfasst ein Gebiet von rund 3.100 Hektar und soll sich Schritt für Schritt zum neuen Nationalpark entwickeln.

Naturjuwele schützen und Region stärken

Mit dem dritten NÖ Nationalpark startet ein weiteres Leuchtturmprojekt für Natur, Tourismus und Regionalentwicklung. Es geht einerseits darum, Naturjuwele zu schützen, aber auch darum, Wertschöpfung in die Region zu bringen. Durch die Kombination aus Naturschutz, Biodiversitätsförderung und Regionalförderung sollen die einzigartigen Wälder im Herzen des Waldviertels auch für kommende Generationen bewahrt werden. Als Vorbild dient der Nationalpark Thayatal. Vor wenigen Jahren gab es 2.500 Nächtigungen in der Region, heute sind es mit der Schaffung des Wildkatzencamps 10.000 Nächtigungen und 35.000 betreute Besucher und Besucherinnen.

Herzstück ist das Dobratal

In einem ersten Schritt wird die Kernzone Dobratal unter Naturschutz gestellt. Dabei geht es um eine Fläche von rund 260 Hektar, die sich durch eine besondere Ursprünglichkeit auszeichnet. In dem wertvollen Ökosystem gibt es ein intaktes Waldgebiet mit Lichtungen, Wiesenflächen und dynamischen Bachläufen. Diese Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen bildet Rückzugsorte und charakteristische Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Natürliche Waldentwicklung wird eingeleitet

Mit der Schaffung der Kernzone werden standortfremde Gehölze sukzessive entfernt und eine natürliche Waldentwicklung eingeleitet, um verschiedenen Arten wieder mehr Raum zu geben. Zudem wird eine natürliche Baumzusammensetzung mit hohem Anteil an Alt- und Totholz angestrebt. Wesentlich wird auch ein regelmäßiges Monitoring sein. Parallel zum Naturschutzgedanken soll auch der Erholungswert in der Region gegeben bleiben.