International bekannter Biologe besucht Nationalpark

Bei einer Bootsfahrt besichtigte Prof. Michael Succow die erfolgreich umgesetzten Renaturierungsprojekte im Nationalpark.  

Zwei Personen stehen am Ufer der Donau, im Hintergrund sind Schotterufer und Auwald zu sehen, dazu blauer Himmel

Der international bekannte Biologe Michael Succow stattete den Donau-Auen einen Besuch ab und wurde von Nationalpark-Direktorin Edith Klauser bergüßt.

Der „Vater der deutschen Nationalparks“ und international bekannte Biologe Michael Succow stattete dem Nationalpark Donau-Auen einen Besuch ab. Succow hat als stellvertretender Umweltminister der DDR, aktiver Naturschützer und Lehrender maßgeblich dazu beigetragen, dass Nationalparks und Biosphärenreservate in Ostdeutschland geschaffen wurden. Für seinen Einsatz erhielt er 1997 den Alternativen Nobelpreis. 1999 gründete er seine Stiftung zum Schutz der Natur. Er unterstützt bis heute auf nationaler und internationaler Ebene die Gründung und Weiterentwicklung von Großschutzgebieten mit Fokus auf Feuchtgebiete.

Experte zeigt sich von Renaturierung beeindruckt

Gemeinsam mit Experten wurde die frei fließende Donau sowie der revitalisierte Spittelauer Arm bei Stopfenreuth mit einem Schlauchboot befahren. Mit dabei waren Naturschutzbund-Präsident Thomas Wrbka, WWF-Flussexperte Arno Mohl, Fritz Schiemer von der Universität Wien und Christian Baumgartner vom Nationalpark Donau-Auen. „Ich bin tief beeindruckt, dass in Mitteleuropa ein Stück der Donau erhalten wurde, das noch ökologisch funktionstüchtig ist. Hier ist es gelungen, etliche Kilometer an befestigtem Ufer zu entfernen und die Gewässer neu zu vernetzen, um dem Wasser in seiner ungeheuren Dynamik wieder den Weg freizugeben“, erklärte Succow nach der Befahrung.

Aulandschaft an der Donau

Die Wiederanbindung des Spittelauer Arms wurde 2020 als jüngstes Renaturierungsprojekt umgesetzt.

Besuch bei den seltenen Sumpfschildkröten

Der Nationalpark Donau-Auen setzt in seiner Naturschutzarbeit von Beginn an einen Schwerpunkt auf ökologischen Wasserbau, wie Uferrückbau und Wiederanbindung von Seitenarmen an die Donau. Diese erfolgreichen Projekte haben Vorbildcharakter und finden internationale Beachtung. Zum Abschluss besuchte Michael Succow mit Nationalparkdirektorin Edith Klauser das schlossORTH Nationalpark-Zentrum und einen Standort im Nationalpark Donau-Auen, an dem die Gelege der bedrohten Europäischen Sumpfschildkröte in Kooperation mit dem Tiergarten Schönbrunn geschützt werden.

Lebensraum für seltene Arten

Die Wiederanbindung des Spittelauer Arms wurde von viadonau in enger Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung 2020 als jüngstes Renaturierungsprojekt an der Donau östlich von Wien umgesetzt. Die Maßnahmen ermöglichten die Entstehung eines natürlichen Gewässersystems mit charakteristischen Lebensräumen wie Steiluferkanten, seichten Wasserzonen, stark durchströmten Abschnitten und Kiesbänken. So werden Weiden und Pappeln, Eisvogel, Flussregenpfeifer und diverse Flussfische gefördert. Auch der Seeadler findet wieder geeignete Jagdreviere und brütet jedes Jahr in der Stopfenreuther Au.