Winter im Bienenstock

Mit den sinkenden Temperaturen stellen auch die Bienen ihre Aktivitäten immer mehr ein. Doch wir können auch jetzt noch etwas für unsere Bienen tun.

Honigbiene

Die Winterbienen beginnen im Oktober mit den Vorbereitungen für die Überwinterung der Honigbienen.

Mit dem Ende der Brutsaison im Oktober halten sich die Honigbienen fast nur mehr in ihrem Stock auf. Allerdings verfallen sie nicht wie häufig angenommen in einen Winterschlaf, sondern bereiten sich auf die Überwinterung vor. Bienen sind im Winter kaum außerhalb des Stockes zu beobachten.  An milden Tagen mit Temperaturen über 12 Grad Celsius kann man ihnen mit etwas Glück bei ihrem sogenannten Reinigungsflug begegnen. Dabei werden Verunreinigungen aus dem Stock abtransportiert.

Wachablöse im Bienenstock

Bei den Bienen kommt es im Herbst zu einer Ablöse. Während sich die Sommerbienen noch um die Fütterung der Brut kümmern, sammeln die Winterbienen Kraft für die kalte Jahreszeit. Sie fressen sich einen Fett-Eiweiß-Polster an, um den Winter gut zu überstehen. Winterbienen schlüpfen erst im Herbst und werden mit bis zu 10 Monaten deutlich älter als ihre sommerlichen Artgenossen.

Gruppenkuscheln als Überlebensstrategie

Im Winter rückt das Bienenvolk zusammen und bildet eine Wintertraube, in deren Zentrum sich die Königin befindet. Fällt die Temperatur im Bienenstock unter 10 Grad Celsius, beginnt das gesamte Volk mit den Flügeln zu zittern. Durch die Bewegung der Flugmuskulatur wird so viel Wärme erzeugt, dass die Temperatur im Inneren des Stockes auf über 30 Grad Celsius ansteigen kann. Selbst zweistellige Minusgrade können dem Volk nichts anhaben. Die Bienen tauschen ihre Positionen innerhalb der Wintertraube kontinuierlich, wodurch alle Tiere gleichmäßig warm gehalten werden.

Wildbiene

Wildbienen legen ihre Eier gerne in Stängel von abgestorbenen Pflanzen. Daraus schlüpfen im Frühjahr die Jungbienen.

Wildbienen sind auf sich alleine gestellt

Im Gegensatz zu den Honigbienen sind Wildbienen nicht staatenbildend. Im Spätherbst sterben die letzten Weibchen. Für den Nachwuchs der Einzelgängerinnen ist trotzdem gesorgt. In hohlen Pflanzenstängeln, selbstgegrabenen Gängen in der Erde oder in Totholz überwintert die nächste Generation. Wildbienen legen Brutzellen an, in denen genügend Vorräte an Nektar und Pollen für das kommende Jahr gelagert sind. Nach der Verpuppung schlüpfen im Frühjahr die fertigen kleinen Bienen.

So kommen Wildbienen gut über den Winter

Altholz für den Winter

Einige Insektenarten wie manche Schmetterlinge überwintern als Puppe. Falllaub, Reisighaufen oder Altholz bieten dafür ideale Bedingungen. Aber auch in der warmen Jahreszeit werden diese Verstecke von den unterschiedlichsten Tiergruppen genutzt. So suchen sich Igel, Eidechsen oder Vögel hier gerne ein Plätzchen und ziehen ihre Jungen auf. Lassen Sie im Herbst die Überreste von Pflanzen stehen. Einige Bienenarten nisten in den markhältigen Stängeln von Himbeere oder Königskerze.

Insektenhotel

Nisthilfen für Insekten müssen nicht immer 5 Sterne-Insektenhotels sein. Einfache Maßnahmen wie Hölzer mit Bohrlöchern reichen vollkommen. Verwenden Sie dafür Laubholz von Ahorn, Buche, Linde oder Obstbäumen. Das Hartholz soll entrindet sein, als Durchmesser für die Löcher empfehlen sich drei bis zehn Millimeter. Die Wände der Löcher sollten möglichst glatt sein und das Sägemehl entfernt werden. Wählen Sie für die Nisthilfen einen sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz und fixieren Sie das Holz, um ein Baumeln im Wind zu vermeiden. Gegen hungrige Vögel schützt ein Netz mit einer Maschenweite von drei Zentimetern vor der Nisthilfe. Die Einflugschneise für die Insekten sollte ansonsten möglichst frei sein.