Nase

Mit der Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Flüsse und der Schaffung von geeigneten Lebensräumen für alle Altersstadien ist zu hoffen, dass sich die Bestände wieder erholen werden.

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Die gesellig lebende Nase (Chondrostoma nasus) gehört zur Familie der Karpfenartigen (Cypriniden) und erhielt ihren Namen nach der vorragenden Schnauze mit einem unterständigen Maul. Ihr spindelförmiger Körper ist oberseits graublau bis graugrün gefärbt und kann über 50 cm lang und mehr als zwei Kilogramm schwer werden. Mit drei bis vier Jahren erreichen die Weibchen (Rogner) die Geschlechtsreife - durchschnittlich reifen 15.000 – 20.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht heran.

Als sogenannter Mittelstreckenwanderer führt die Nase ausgedehnte flussaufwärts gerichtete Laichwanderungen bis zu mehreren 100 km durch, um über geeigneten Schotterflächen abzulaichen.

Lebensraumschutz und geeignete Laichhabitate

Nasen bewohnen vorwiegend schnellfließende Gewässer mit schottrigem Untergrund,welche zum überwiegenden Teil der Äschen- und Barbenregion zuzuordnen sind. Die Nahrung dieser bodenorientierten Schwarmfische besteht hauptsächlich aus Algen, die sie von Steinen abweiden und aus Kleintieren, die in diesem Algenbewuchs leben.

In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts galt die Nase noch als Massenfisch, der nicht nur für Raubfische eine wertvolle und schier unerschöpfliche Nahrungsquelle darstellte. Hunderttausende Tiere wanderten jedes Jahr die Flüsse flussaufwärts um geeignete Laichplätze aufzusuchen. Mit der fortschreitenden Regulierung der Fließgewässer und vor allem der Errichtung von Querbauwerken und Stauräumen wurden die Lebensbedingungen für diese Fischart massiv eingeschränkt. Die Erreichbarkeit der flussaufgelegenen Laichgründe sowie die Verfügbarkeit von geeigneten Laichhabitaten (Schotterbänke) wurden vielerorts unterbunden, wodurch die Populationen stark dezimiert wurden oder sogar gänzlich verschwunden sind.

Im Zuge des Life-Projekts Mostviertel - Wachau erfolgten in den letzten 10 Jahren  ökologische Verbesserungen an den Flüssen Pielach, Melk und Ybbs sowie an der Donau in der Wachau. Die Pielach,der wichtigste Zubringer für ablaichende Nasen, Barben und Huchen, wurde im Mündungsbereich umgestaltet, womit neuer Lebensraum für Jungfische und eine verbesserte Fischpassierbarkeit entstehen konnten.