Erster Kulturlandschaftsverein in Niederösterreich
Die Kleinregion Lainsitztal im westlichen Waldviertel konnte als Pilotregion für den ersten Kulturlandschaftsverein gewonnen werden.
Extensive, schwer zu bewirtschaftende und zugleich naturschutzfachlich hochbedeutsame Lebensräume werden zunehmend aus der Bewirtschaftung genommen. Sie verbrachen, verbuschen und verlieren damit an landwirtschaftlicher und naturschutzfachlicher Relevanz. Dieser Entwicklung will Niederösterreich gegensteuern. Im Zentrum steht dabei die Etablierung von regionalen Kulturlandschaftsvereinen (KLV). Nun wurde der erste Verein in der Kleinregion Lainsitztal im westlichen Waldviertel gegründet.
Handlungsanleitung für Gründung von KLVs
Die Entwicklung der Landschaft verlangt eine zielorientierte Steuerung. Mit regionalen Kulturlandschaftsvereinen soll eine Struktur geschaffen werden, die durch die freiwillige Kooperation relevanter Akteure für die Regionen maßgeschneiderte Umsetzungsmodelle zur nachhaltigen Sicherung des Naturerbes entwickelt. In einer ersten Pilotphase wurde ein Umsetzungsmodell für solche Vereine entwickelt, das als Handlungsanleitung herangezogen werden kann.
Naturland NÖ mit Vorreiterrolle
Der KLV Lainsitztal hat sich zum Ziel gesetzt, dem Verlust von Lebensräumen und Arten entgegenzuwirken und wichtige Impulse für die Regionalentwicklung zu liefern. Das kann nur gelingen, wenn Landwirtschaft, Naturschutz, Gemeinden und Tourismus zusammenarbeiten. Es geht darum, regionale Strukturen zu schaffen, deren zentrale Aufgabe die Landschaftsentwicklung ist. Niederösterreich nimmt damit eine Pionierrolle ein.
Ziel ist Erhalt der Kulturlandschaft
Die Ziele der regionalen Kulturlandschaftsvereine (KLV) sind der Erhalt und die Entwicklung einer naturschutzfachlich wertvollen und regionaltypischen Kulturlandschaft mit geschützten Lebensräumen und Arten. Insbesondere das naturschutzfachlich wertvolle Offenland, wie Magerrasen, Trockenrasen, Quellen, Moore oder Sumpfflächen wird im Zentrum der Vereinsarbeit stehen.
Regionalentwicklung wird gefördert
Weiters soll die Regionalentwicklung durch Eröffnen, Bestärken und Erweitern von Betriebsstandbeinen und Einkommensquellen für LandwirtInnen, durch Aufbau von Partnerschaften mit sonstigen regionalen Betrieben sowie durch Beiträge zum landschaftsbezogenen Naturtourismus gefördert werden.
Kleinregion Lainsitztal
Die Kleinregion Lainsitztal besteht aus den sechs Gemeinden Marktgemeinde Bad Großpertholz, Marktgemeinde Großschönau, Gemeinde Moorbad Harbach, Marktgemeinde St. Martin, Gemeinde Unserfrau Altweitra und Stadtgemeinde Weitra. Diese haben sich 2004 zusammengeschlossen, um gemeindeübergreifend zusammenzuarbeiten.