Erfolgreiche Pflege am Ziererberg
Die bedeutenden Trockenrasen oberhalb von Imbach wurden von 20 Naturbegeisterten gepflegt.
Die Fläche im Europaschutzgebiet Kamp- und Kremstal, die sich im Eigentum der Gutsverwaltung Grafenegg Tassilo Metternich-Sándor befindet, lag seit rund 40 Jahren brach. Die Erhaltung der vorkommenden trockenheitsliebenden Tier- und Pflanzenarten ist auf eine extensive Bewirtschaftung angewiesen, die früher wahrscheinlich durch Beweidung gewährleistet wurde.
Manche Arten wollen es trocken und warm
Seltene Schmetterlinge, Heuschrecken, Orchideen sowie die wärmeliebenden Kleinsträucher Bibernell-Rose oder Essig-Rose kommen hier noch vor. Darüber hinaus bietet der reich strukturierte Trockenrasen, der sich auf einer Kuppe und am anschließenden südwestorientierten Hang befindet, Lebensraum für zahlreiche Tierarten, insbesondere für Vögel und Reptilien.
Verbuschung verdrängt lichtliebende Arten
Eine Pflege ist notwendig, da sich durch die fortschreitende Verbuschung und Ansammlung von Streu der Lebensraum für lichtliebende und kleinwüchsige Pflanzen zunehmend verschlechtert. Mit einem Projekt der Schutzgebietsbetreuung NÖ wurde das Kremser Ökologiebüro coopNATURA mit der Vorbereitung und Umsetzung eines Pflegeprojektes beauftragt. Für die Umsetzung hat man sich die Unterstützung der Forschungsgemeinschaft Lanius geholt, welche langjährige Erfahrung in der Landschaftspflege mitbrachte und das Werkzeug zur Verfügung stellte.
Gebüsche sorgen für eine vielfältige Landschaft
Im Zuge intensiver Vorbereitungsarbeiten wurde der Trockenrasen teils großflächig gemäht und Gebüsche zurückgeschnitten, teils wurden mosaikartig Kleinstrauch-Gebüsche belassen, um seltene Arten zu schonen, eine vielfältige Lebensraumstruktur zu erhalten und nicht zuletzt Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten bereitzustellen. Beim Freiwilligeneinsatz wurden das Mähgut und der Gehölzschnitt gesammelt und auf Traktoranhänger verladen. Ebenso wurden widerrechtlich abgelagerte Trester- und Gehölzschnitthaufen von der Fläche entfernt, die auf diesem mageren Gelände für eine starke Nährstoffbelastung sorgten. Knapp 20 Naturbegeisterte waren dem Aufruf zur Mithilfe gefolgt und haben dazu beigetragen, diese Fläche mit naturschutzfachlichem Wert von europäischer Bedeutung zu erhalten. Die Beobachtung des Erfolgs und die Fortsetzung der Pflege sind im Rahmen eines Folgeprojekts geplant.