Baum des Jahres 2013: Die Eibe
Die Europäische Eibe (Taxus baccata) ist die älteste Baumart in Europa und kann bis zu 750 Jahre alt werden. Die 5 bis 15 Meter hohen Eiben sind besonders schattenverträglich. In Österreich gilt die Eibe als gefährdet. Sie bevorzugt kalkreiche, schattige und feuchte Steilhangwälder sowie Schluchten. Man trifft sie normalerweise zwischen 800 und 1850 Metern Seehöhe an.
Alle Pflanzenteile mit Ausnahme der roten fleischigen Samenhüllen sind für den Menschen und die meisten Tiere giftig. Dies gilt nicht für Rehwild und Hasen, wodurch es zu starkem Verbiss kommen kann. Die immergrüne Eibe ist in ihrer Gestalt eine sehr variable Art, die je nach Standortbedingungen als Baum oder Strauch wächst. Sie besitzt ein sehr weitläufiges und tief reichendes Wurzelsystem. Die Blütezeit der Eibe ist im Normalfall zwischen Februar und März, in kälteren Regionen erst zwischen April und Mai. Die Samenverbreitung erfolgt durch Vögel, die von der süßen Samenhülle angelockt werden. Der Samen passiert unbeschadet den Verdauungstrakt und treibt anschließend aus.
Die Eibe wurde schon immer vom Menschen wegen ihrer Härte geschätzt. Der älteste Nachweis für die Verwendung von Eibenholz als Werkzeug findet sich vor etwa 300.000 Jahren. Das Holz hat großer Bedeutung für die Möbelproduktion, es eignet sich auch hervorragend für die Schnitzerei und den Bau von Musikinstrumenten. Früher war es für die Bogen- und Armbrustherstellung von immenser Bedeutung. Die schnittverträglichen Eiben werden auch häufig in der Gartengestaltung eingesetzt.
Natürliche Vorkommen der Eibe in Niederösterreich sind wegen früherer Übernutzung und gezielter Ausrottung selten. Weitere Gründe für die Seltenheit der Eibe sind die Intensivierung der Forstwirtschaft und der Verbiss durch zu hohen Wildbestand. Zu finden sind die bis zu 750 Jahre alten Bäume in unzugänglichen Schluchten und Steilhangwäldern, wie sie das Naturschutzgebiet Falkenstein im Bezirk Neunkirchen bietet.