Biodiversität

Mehr ist mehr!

Biodiversität steht für die Vielfalt aller Lebewesen, ihrer Beziehungen zueinander und zu ihren Lebensräumen. Ob Tier oder Pflanze, jedes Lebewesen ist einzigartig und trägt zu einem gesunden Ökosystem bei. Je höher die biologische Vielfalt in einem Lebensraum ist, desto besser kann dieser mit Störungen durch Mensch und Natur umgehen.

Umriss einer Stadt, davor auf farbigen Feldern verschiedene Pflanzen und Bäume, ein angedeuteter Wald und ein See

Viele Verbündete:

Gerade bei der voranschreitenden Erderwärmung ist es besonders wichtig, auf die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft zu achten. Lebensräume wie Wälder, Moore oder Gewässer leiden besonders unter den Folgen der Klimakrise. Zugleich sind sie unsere wichtigsten Verbündeten bei der Anpassung.
Die Natur in ihrer Schönheit und Funktion zu erhalten, wieder herzustellen und nachhaltig zu bewirtschaften, ist eine Verpflichtung gegenüber den nachfolgenden Generationen.

Grafik eines Teiches mit verschiedenem Uferbewuchs (Bäume, Sträucher, Schilf)
Grafik von Hochhäusern auf einer grünen Fläche, umgeben von Pflanzen und Gräsern
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Moor

Wichtiges Kohlenstoff-Depot

Moore sind Feuchtgebiete, in denen im Gegensatz zu vielen anderen Lebensräumen abgestorbenes Pflanzenmaterial aufgrund des hohen Wassergehaltes nicht vollständig abgebaut und somit zu Torf wird. Intakte Moore erbringen vielfältige Leistungen wie Wasserrückhalt und CO2 Bindung für den Menschen und den Klimaschutz.

Grafik eines Sees mit großen Steinen am Ufer, umgeben von einigen Bäumen und Gräsern auf einer braunen Fläche, die ein Moor andeuten soll

Schoaf auf torf

Intakte Hochmoore sind in der Lage das 30-fache ihres eigenen Gewichts an Wasser zu speichern.

Grafik eines blauen Sees mit einer angedeuteten Insel mit Schilfbewuchs
Aufgrund des Wasserüberschusses werden Pflanzenteile nach dem Absterben nicht abgebaut, sondern unter Luftausschluss in Torf umgewandelt.

Intakte Hochmoore speichern pro Hektar zirka 2.000t CO2. Das ist zehn Mal so viel wie Österreichs Wälder auf gleicher Fläche speichern.

MOORE & CO2
Vom Speicher zur Quelle

Die hohe CO2-Speicherkapazität von Mooren ist in Zeiten des Klimawandels ein Segen.

Allerdings kann sie nur von intakten Mooren geleistet werden.

Entwässerung, Aufforstung und Torfabbau führen durch Austrocknung dieser Feuchtgebiete zu einer Verschlechterung des Lebensraumes und in weiterer Folge auch zur Freisetzung des gebundenen CO2.

Der hohe CO2-Gehalt von Mooren ist somit Vor- und Nachteil zugleich.

FAKT:

Ölfleck, aus dem graue Schwaden mit der Aufschrift CO2 austreten

So viel Kohlenstoffdioxid wird pro Jahr durch niederösterreichische Moore in einem schlechten Erhaltungszustand freigegeben.

Das ist in etwa so viel, wie 3.000 Privat-PKW mit Verbrennermotoren durchschnittlich pro Jahr ausstoßen.

Moor-Renaturierung:
eine Frage der Zeit

Die Renaturierung trockengelegter Moore ist für die Biodiversität sehr wertvoll und erlaubt es typischen Hochmoorarten wie dem Wollgras oder der Heidelbeere zurückzukehren.

Die Wiedervernässung von Mooren durch den Einbau einfacher Holzdämme, um künstliche Entwässerungsgräben zu schließen, gilt als bewährte Maßnahme. So kann das im Torf gespeicherte Wasser am Abfließen gehindert werden und das Moor seine ursprünglichen Funktionen wieder aufnehmen.

Es braucht danach einiges an Geduld und Hoffnung,denn bis sich wieder ein intakter Zustand einstellt, kann es Jahrzehnte dauern.

Bedrohte Tier-
& Pflanzenarten

Grafik von einem Birkhuhn in den Farben schwarz, weiß und grau-braun, am Kopf zwei rote Flecken

DAS BIRKHUHN

Um zu überleben, ist das Birkhuhn auf sogenannte Krummholzzonen angewiesen. Der hübsche Vogel benötigt nämlich zum Brüten verwilderte, niedrige, stark verzweigte Sträucher und Bäume, welche oftmals den Randbereich von Moorgebieten ausmachen. Indem Moore zunehmend erschlossen werden und der Torfabbau industrialisiert wird, schrumpft der Lebensraum des fasanenartigen Vogels immer weiter.

Der WalDWASSER-
LÄUFER

Als Vertreter der Schnepfenvögel mag es der Waldwasserläufer feucht und brütet daher gerne in der Nähe bewachsener Moore. Durch den voranschreitenden Klimawandel und der damit verbundenen Austrocknung der Moore sieht sich der Waldwasserläufer gezwungen, in den Norden zu flüchten und als Brutvogel in Mitteleuropa zu verschwinden.

Grafik von einem Waldwasserläufer in den Farben weiß, schwarz und braun mit langem Schnabel
Grafik von einem Perlmuttfalter in verschiedenen Brauntönen

Der Hochmoor- Perlmuttfalter

Die Raupen des Hochmoor-Perlmuttfalters haben mit Heidelbeeren ein bevorzugtes Leibgericht. Die Entwässerung und Zerstörung zahlreicher Moore sorgen jedoch dafür, dass diese wichtige Futterpflanze kaum mehr vorhanden ist. Kein Wunder also, dass auch der Tagfalter selbst in vielen Gegenden nicht mehr anzutreffen ist.

SONNENTAU

Als fleischfressende Pflanze ist der Sonnentau nicht auf Nährstoffe aus dem Boden angewiesen, weshalb er in Feuchtgebieten wie Hochmooren besonders gut auskommt. Hierbei wird er vom Torfmoos unterstützt, das neben dem Nährstoffentzug auch zur Versauerung des Bodens beiträgt und potenzielle Konkurrenten des Sonnentaus am Wachstum hindert. Diese komplexe Moorflora ist allerdings durch Austrocknung und Torfabbau stark gefährdet, weshalb der Sonnentau unter Naturschutz steht.

Grafik von einem Sonnentau in grün und braun

Was du tun kannst?

Kläre auf!
Mache deine Mitmenschen auf die Bedeutung von Mooren für den Klimawandel aufmerksam und erkläre ihnen den Zusammenhang zwischen Mooren & Torf.

Du kennst ein Moor?
Wecke bei den Eigentümerinnen und Eigentümern bzw. deiner Gemeinde das Interesse an einer Moor-Renaturierung zu Zwecken des Klimaschutzes.

Achte darauf, ausschließlich torffreie Gartenprodukte zu kaufen:
Zwar wurde der Torfabbau in Österreich bereits stark reduziert, es wird aber viel Torf aus dem Ausland importiert — mit allen negativen Auswirkungen auf dortige Moore.

GRÜNFLÄCHEN

Urbane Hotspots
für Biodiversität

Vielfältige Natur ist im urbanen Raum auf wenige Flächen beschränkt. Diese werden von der Stadtbevölkerung zunehmend als Erholungsraum genutzt. Inmitten kultivierter und versiegelter Flächen beeinflusst gezielte Bepflanzung das Vorkommen nützlicher Organismen maßgeblich. Lebewesen bilden hier ein Netzwerk und sichern so das Funktionieren der verschiedenen natürlichen Kreisläufe. „Ungepflegte“ Hecken und Wiesen bilden wertvolle Lebensräume inmitten der Stadt.

Grafik von Hochhäusern auf einer grünen Fläche, umgeben von Pflanzen und Gräsern

Nährstoffarm & artenreich

Grafik von einem angedeuteten Hochhaus in weiß-schwarz, davor ein Felsbrocken, ein abgebrochener Baumstamm und einige Pflanzen

Biodiversität beginnt mit der Vielfalt an Gartenwuchs. Regelmäßig gemähter Rasen ist eine Monokultur und somit für die meisten Lebewesen uninteressant. Vielfältig gestaltete Gärten laden eine Schar nützlicher Gäste dazu ein, Nahrungspflanzen zu bestäuben, Schädlinge im Zaum zu halten und Pflanzenreste zu wertvollen organischen Nährstoffen umzuwandeln. Spezielle Strukturen wie Totholz, Ansammlungen von Geäst und Laub bilden für Tiere wie Käfer oder Igel ideale Zufluchtsorte.

In einer natürlichen Blumenwiese stellen bis zu fünfzig verschiedene Pflanzenarten Nahrung und Verstecke für viele Tiere wie Schmetterlinge, Ameisen, Eidechsen und Igel bereit. Alternativ reicht auch ein Kräuterrasen bereits aus, um zur Vielfalt der Arten beizutragen. Wichtig ist, dass die Wiese kaum bis gar nicht gedüngt wird, denn die Artenfülle steigt umso mehr, je weniger Nährstoffe in der Wiese vorhanden sind.

Grafik von Pflanzen, diversen Insekten und Schmetterlingen in verschiedenen Braun-, Gelb- und Violett-Tönen

Im Teufelskreis
der Erderwärmung

Im urbanen Raum ist die Flächenversiegelung bereits weit fortgeschritten. Darunter leidet besonders die Bodenfruchtbarkeit, Lebensräume gehen verloren. Außerdem steigt bei starken Regenfällen das Risiko von örtlichen Überschwemmungen, während Grundwasservorräte nicht mehr so leicht aufgefüllt werden können. Natürliche Kühlungsmechanismen werden behindert.

Grafik von stilisierten Pflanzen in schwarz auf blaugrauem Hintergrund

Die Erderwärmung beschleunigt den Rückgang der Artenvielfalt. Ist eine Art einmal ausgerottet, ist sie für immer verloren. Gleichermaßen ergeht es anderen Lebewesen, die direkt oder indirekt mit der ausgestorbenen Art in Verbindung stehen.

Es Wird Wild

Grafik eines Tümpels, links eine aufgehende Sonne

Eine vielfältige Stadtnatur ist deswegen ein wichtiger Baustein, um die Lebensqualität von Mensch und Tier im Siedlungsbereich zu sichern. Stadtnatur wird in Zukunft einen immer wichtigeren Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel leisten, etwa durch ausreichend Beschattung im Sommer, Frischlufterzeugung oder in Form von Regenrückhalt und Überflutungsraum bei Starkregenereignissen.

Grafik von Hochhäusern mit begrünten Dächern, davor ein großer Baum, von den man die Wurzel auf einem blauen Feld sieht

All das wird beispielweise durch das Schwammstadt-Prinzip ermöglicht, bei dem mit Hilfe unterirdischen Substrats Baumwurzeln mehr Platz geboten und Wasser zurückgehalten wird.

Bedrohte Tier-
& Pflanzenarten

Schmetterlinge

Für Schmetterlinge wird es immer enger. Mit dem stetigen Rückgang artenreicher Blütenwiesen aufgrund von Trockenlegungen, Flächenversiegelungen und Monokulturen, verschwinden Lebensraum und Futterquelle. Aus Schmetterlingssicht wertlose Pflanzen und der Gifteinsatz im Garten tun dabei ihr übriges.

Wildbienen

Wie Honigbienen sind auch Wildbienen sehr wichtige Bestäuberinnen. Im Gegensatz zu Honigbienen sind viele Wildbienen-Arten oftmals auf eine bestimmte Futterpflanze angewiesen. Das Verschwinden einer solchen Pflanze ist neben dem verstärkten Einsatz von Pestiziden einer der Hauptgründe, warum Wildbienen stark gefährdet sind.

Was du tun kannst?

Offene Wiesen- oder Kieswege zur Versickerung anlegen.

Nicht zu viel düngen bzw. Biodünger oder Kompost verwenden.

Grafik von verschiedenen Pflanzen in verschiedenen Farbtönen

Den Rasen mit Wildblumen und ‑kräutern anreichern und seltener mähen.

Abwechslung im Garten schaffen: Trockene und feuchte Bereiche anlegen.

Alles auf einen Haufen: Komposthaufen und Totholz sammeln.

Schädlinge nicht sofort auf chemischem Weg bekämpfen, sondern Gartenbewohnern wie Ameisen oder Fledermäusen als Futter überlassen.

Wilde Ecken einrichten:
Hier wird nicht gemäht, sondern nur im Frühling abgeräumt. So können sich Wildpflanzen ausbreiten. Indem Totholz, Strauchschnitt, Laub oder Steine zu Haufen aufgeschichtet werden, bieten sie Lebensraum für viele Arten.

WALD

Multitalente im Kampf
gegen die Klimakrise

Sauerstoffquelle. Lebens- und Erholungsraum. Wasserspeicher. Wälder übernehmen in Zeiten der Klimakrise eine besonders wichtige Rolle. Umso wichtiger ist es, einen naturnahen und vitalen Zustand des Waldes sicherzustellen.

Grafik von verschieden geformten Bäumen auf einer gelbbraunen Fläche, im Vordergrund andere Pflanzen und Gräser

OLD BUT GOLD

Grafik in Braun- und Grüntönen von einem Laub- und einem Nadelbaum, im Vordergrund Gräser und Pilze

Gesunde Bäume tragen enorm viel zu einem gesunden Ökosystem bei. Sie verdunsten Wasser, produzieren Sauerstoff, filtern Feinstaub und absorbieren CO2. Je älter der Baum, desto besser kann er diese Leistungen erbringen und so wertvollen Schutz vor der Klimaerhitzung bieten.

Die Fichte zunichte

Grafik von zwei abgestorbenen Baumstümpfen

Gerade die Erhitzung macht dem Ökosystem Wald sehr zu schaffen, denn sie zieht Niederschlagsdefizite, Windwürfe und Kalamitäten durch Borkenkäfer mit sich. Verschiedenste Baumarten fallen Schädlingen und Trockenheit zum Opfer. Die ökonomisch motivierte Förderung der Fichte lässt zudem viele Wälder zu anfälligen Monokulturen werden und die Artenvielfalt zurückgehen.

Neue und alte Wälder

Grafik von verschieden geformten Bäumen auf einer gelbbraunen Fläche, im Vordergrund andere Pflanzen und Gräser

Um gegen die Klimakrise und den Rückgang der Biodiversität vorzugehen, müssen entsprechende Mischwälder mit hitzetoleranten Baumarten — wie z.B. Tanne, Eiche oder Buche — etabliert werden. Diversität ist dabei besonders wichtig, da aus heutiger Sicht unklar ist, welche Baumarten mit der Klimakrise am besten zurechtkommen. Alten Wäldern kann mittels Eingliederung in naturbelassene Parks und Reservaten Schutz geboten werden. Auch Totholz erfüllt einen wichtigen Zweck, indem es Lebensraum bietet und zugleich als Speicher für Nährstoffe, Kohlenstoff und Wasser fungiert.

Bedrohte Tier-
& Pflanzenarten

DAS Haselhuhn

Als regelrechtes Waldhuhn bevorzugt das Haselhuhn reich strukturierte Mischwälder mit Pionierwaldcharakter als Lebensraum. Die voranschreitende Erschließung von Wäldern und eine zu intensive „Pflege“ führen jedoch dazu, dass das Haselhuhn immer seltener die nötigen Bedingungen zum Überleben findet.

Grafik eines Haselhuhns in verschiedenen Brauntönen
Grafik eines Luchses in verschiedenen Brauntönen

Der Luchs

Die Luchsvorkommen in Österreich lassen sich an einer Hand abzählen und sind voneinander isoliert. Schuld daran ist das Fehlen großer zusammenhängender Waldgebiete und die Zerstückelung des Lebensraums durch den Bau von Straßen, Siedlungs- und Industriegebieten. Um den Bestand zu fördern ist es daher wichtig, die Vorkommen miteinander zu verbinden und illegale Verfolgung der Tiere zu begrenzen.

Bleiches
Knabenkraut

Nicht nur, dass das Bleiche Knabenkraut sehr selten vorkommt, es ist zudem einer Vielzahl an Bedrohungen ausgesetzt. Verbuschung, zu starke Beweidung, Erfrierung bei Spätfrost sowie Knollen-Plünderungen durch Wildschweine und Dachse verringern den Bestand drastisch.

Grafik von zwei Knabenkraut-Pflanzen mit gelben Blüten und grünen Blättern

Was du tun kannst?

Grafik von verschiedenen Bäumen in grün und braun, davor andere Pflanzen und Pilze

Papier sparen:
Ein Schwammtuch statt Küchenrolle verwenden, Geschenke in altem Zeitungspapier einwickeln und nur wenn’s wirklich notwendig ist, auf Papier ausdrucken.

Fleischkonsum einschränken, denn Waldflächen fallen oft Weide- und Futterflächen zum Opfer.

Auf Produkte mit Palmöl verzichten: Palmöl versteckt sich in allen möglichen Lebensmitteln. Für die Produktion werden große Urwaldflächen gerodet.

An Baumpflanzaktionen teilnehmen und Baumpatin bzw. Baumpate werden.

Gewässer

Die Netzwerke der Natur

Gewässer sind dynamische Ökosysteme, die für Menschen, Tiere und Pflanzen zugleich von erheblicher Bedeutung sind. Dieser Verantwortung können sie allerdings nur in einem guten ökologischen Zustand nachkommen. Das schaffen derzeit lediglich ca. 40% der österreichischen Fließgewässer.

Grafik eines blauen Sees, am Ufer Bäume, Gräser, Schilf und Felsen

Kühle Sache

Grafik eines blauen Flusses, am Ufer Gräser und Schilf, im Wasser liegen graue Felsen

Im natürlichen Zustand sind Gewässer ständig in Bewegung und maßgeblich an der biologischen Vernetzung auf der Erde beteiligt. Neben ihrer besonderen Fähigkeit zu Selbstreinigung überzeugen natürliche Gewässer besonders in Verbindung mit ihrem Umland: Retentionsräume ermöglichen ein kontrolliertes Ausufern bei Hochwasser, Auwälder stellen wertvolle Lebensräume dar. Die Verdunstung bei Gewässern und die Beschattung durch Uferbewuchs erzielt zudem einen willkommenen Kühleffekt.

Nah am Wasser gebaut

Grafik eines Flusses, am Ufer Gräser und Schilf, im Wasser liegen graue Felsen, das ganze Bild in düsteren Braun- und Schwarz-Tönen

Die Klimakrise nimmt erheblichen Einfluss auf die Temperatur, die Menge und die chemische Zusammensetzung von Wasser. Steigende Temperaturen, schwankende Niederschlagsmengen und Starkregen beeinträchtigen die Ökosysteme von Gewässern stark, sodass Artensterben und Klimaerwärmung befeuert werden.

Resilient und gut vernetzt

Grafik von einem Flussufer mit Steinen und einigen Pflanzen, in der Mitte ein rundes  Warnschild mit einem durchgestrichenen Schwimmer

In solchen Zeiten gilt es die Klimaresilienz von Gewässerökosystemen mit entsprechenden Renaturierungsmaßnahmen zu stärken. Dies kann beispielweise durch standortgerechte Gewässerbeschattung oder vermehrte Nutzungseinschränkungen erfolgen.

Die Aufwertung und Vernetzung von Gewässerlebensräumen ist für den Erhalt der Artenvielfalt von großer Bedeutung:

Naturnahe Strömungs-verhältnisse schaffen.

Wichtige Strukturen in Gewässern fördern.

Ufer wieder zurückbauen.

Flüsse wieder mäandrieren lassen.

Augebiete anbinden.

Wanderhindernisse entfernen oder durch Fischaufstiegshilfen passierbar machen.

Invasive Neophyten wie z.B. den Japan-Knöterich oder das Drüsen-Springkraut im Auge behalten: sie verdrängen heimische Pflanzen und können zu uniformen dichten Beständen heranwachsen, die unter sich alles ersticken.

Grundwasser und Böden profitieren zudem von natürlichen Überflutungsflächen. So kann Hochwasser zurückgehalten und Wasser länger in der Landschaft gehalten werden.

Bedrohte Tier-
& Pflanzenarten

Grafik eines Eisvogels in blaugrau, weiß, schwarz und beige

Der eisvogel

Der auffällig blaue Eisvogel ist auf naturnahe, klare Gewässer angewiesen. Da diese aber oft von Menschen zum Baden oder Angeln aufgesucht werden, werden Eisvögel erheblich bei der Brut gestört. Auch die Nahrungsfindung erschwert sich, wenn ihre aquatische Beute durch Verbauung, Verschmutzung und Vertrocknung weniger wird.

Der Huchen

Auch als Donaulachs benannt ist der Huchen der größte Vertreter der forellenartigen Fische. Dabei ist der Süßwasserfisch stark gefährdet, denn er muss im Frühling ausgedehnte Laichwanderungen flussaufwärts auf sich nehmen, um sich fortzupflanzen. Die Unterbrechung von Fließgewässern hindert ihn daran.

Grafik von zwei Forellen (Huchen) in Grau- und Brauntönen
Grafik von zwei Pflanzen einer Schwertlilie mit blau-violetten Blüten und grünen Blättern

Sibirische
Schwertlilie

Als Vertreterin der Iris-Arten, ist die Sibirische Schwertlilie in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht, da immer mehr Feuchtbiotope trockengelegt werden. Zudem werden viele Wiesen immer früher im Jahr gemäht, so dass die Sibirische Schwertlilie nicht mehr aussamen kann.

Was du tun kannst?

stilisiertes Gewässer in blau mit Felsen und Pflanzen am Ufer

Verwende umweltfreundliche Reinigungsmittel: so gelangen keine schädlichen Chemikalien wie Phosphate oder Chlor ins Wasser.

Vermeide Müll und Einwegplastik und entsorge Abfälle richtig, damit kein Müll in Gewässern endet.

Spare Wasser: so verschwendest du kein sauberes Trinkwasser und es gelangt weniger Abwasser in die Gewässer.

Zeit zu handeln!

Es gibt viele Renaturierungsmaßnahmen, um den gesunden Zustand in bedrohten Ökosystemen wiederherzustellen. Auch du kannst deinen Beitrag dazu leisten indem du dein Bewusstsein für das Thema stärkst und diese Tipps befolgst:

Schaffe Bewusstsein und kläre deine Mitmenschen auf.

Mähe seltener Rasen damit sich Wildpflanzen ausbreiten können.

Wildbadebereiche mit Schotterbänken von Mai bis Juni meiden, denn das ist die Hauptsaison der Bodenbrüter, deren Gelege oftmals durch Badegänge zerstört werden.

Kaufe torffreie Gartenprodukte und dünge wenn, dann mit Naturdünger.

Verwende umweltfreundliche Reinigungsmittel.

Vermeide Müll und Einwegplastik und entsorge Abfälle richtig.

Spare Wasser und Papier.

Verzichte weitestgehend auf Fleisch und Produkte mit Palmöl.

Werde Baumpatin bzw. Baumpate und nimm an Baumpflanzaktionen teil.

Weitere Infos dazu, wie du klimafit wirst, findest du auf www.klimafit-noe.at.