Naturschutzgebiet Karlstifter Moore
Die Karlstifter Moore wurden 1980 unter Naturschutz gestellt. Sie liegen im westlichen Waldviertel in den Europaschutzgebieten „Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft“ und „Waldviertel“. Sie gehören auch zum Ramsargebiet „Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft.“
Short Facts
Größe: ca. 61,1
Schutzgebietsstatus: Naturschutzgebiet
Bezirk: Gmünd
Highlight: Rosmarinheide
Die Karlstifter Moore bestehen aus fünf Teilflächen, die größte ist die “Große Heide“, ca. 2,5 km südlich von Karlstift. Alle Moorflächen der Karlstifter Moore liegen in der Böhmischen Masse. Der Untergrund besteht aus Weinsberger Granit, Quarzsand und Ton. Die Karlstifter Moore liegen nahe an der Mitteleuropäischen Wasserscheide.
Alle Teilflächen der Karlstifter Moore werden vom Latschen-Moorwald dominiert, wobei die Moor-Spirke, eine aufrecht wachsende Latschenform, tonangebend ist. Es gibt aber auch Rotföhren-Moorwälder und einen Fichten-Moorwald. Im Randbereich ist ein schmaler Gürtel eines Übergangsmoores ausgebildet, eine Zwischenstufe von Nieder- zu Hochmoor. In der Umgebung der Moore befinden sich intensiv bewirtschaftete Fichten-Forste.
Ein Problem ist, dass alle Teilmoore entwässert wurden und sie so fast vollständig von Moorwäldern bestockt sind. Die Moore sind mehr oder weniger stark verheidet, offene Hochmoorbereiche kommen praktisch nicht mehr vor. Schlenken, das sind flache, nasse Vertiefungen, sind zum Teil noch vorhanden. Eine der dringlichsten Maßnahmen ist daher auch die Schließung der Moorgräben, womit der Moorwasserspiegel wieder steigen kann und so der sekundäre Moorwald verschwindet. Die Erhaltung des Lebensraumes für die gefährdeten Pflanzenarten, wie Torfmoos, Siebenstern, Moosbeere und Rosmarinheide ist das wichtigste Ziel.
Das Naturschutzgebiet Karlstifter Moore wurde auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Damit ist es Teil eines Netzwerkes von repräsentativen Lebensräumen zur Erhaltung von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. 10 Naturschutzgebiete in Niederösterreich und damit eine Gesamtfläche von 2.060 Hektar sind gleichzeitig Biogenetische Reservate.